Holodomor-Gedenktag

Zusammenfassung
Die Stalinschen Zwangsmaßnahmen in der Landwirtschaft, insbesondere die Restrukturierung der Privatbauernhöfe in Kolchosen und die umfassende Konfi szierung der Getreideernte, führten 1932–33 in der Ukraine zu einer massenhaften Hungersnot, in deren Verlauf Millionen Menschen starben. Aufgrund der politischen Ursachen der Hungersnot wird sie von vielen unter der Bezeichnung Holodomor als Völkermord gesehen. Offi zieller Holodomor-Gedenktag in der Ukraine ist der vierte Samstag im November.

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Analyse

Volle Fahrt zurück! Richtungswechsel in der Geschichts- und Identitätspolitik

Von Ingmar Bredies
In der Ukraine konkurrieren zwei gegensätzliche Konzeptionen der Geschichts- und Identitätspolitik. Seit dem Amtsantritt Präsident Janukowitschs im Februar 2010 ist eine klare Abwendung von den Grundlagen und Bezugspunkten der Politik seines Amtsvorgängers Juschtschenko zu erkennen, was unmittelbare Konsequenzen für die Politikgestaltung in vielen Bereichen hat. Die bisherigen Deutungsmuster der ukrainischen Geschichte sowie der staatlich »verordnete« Nationalismus werden nun abgelöst durch ein Wiederaufleben des »autoritären Eklektizismus« (Wilfried Jilge) der Kutschma-Periode und die Vermischung von Elementen der sowjetischen Historiografie mit nationalukrainischen Elementen.
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Analyse

Umdeutung des »nationalen Heiligtums«. Aktuelle erinnerungskulturelle Kontroversen um Taras Schewtschenko

Von Jenny Marietta Alwart
Der Dichter und Maler Taras Schewtschenko (1814–1861) hat eine herausragende Bedeutung in der Erinnerungskultur der Ukraine und gilt in den unterschiedlichen Regionen des Landes gleichermaßen als positive Gestalt. Dennoch ist er eine politisierte und mitunter kontrovers diskutierte Figur, wie am Beispiel von kulturpolitischen Entscheidungen und Projekten der letzten Monate deutlich wird.
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