Exposé von Ministerpräsident Mateusz Morawiecki [Auszüge zur Schulpolitik]

[Ausführungen zur Schulpolitik]

[…]

Ein weiterer Bereich sind die Bildung und die Wissenschaft. »Die Republiken werden so sein, wie die Erziehung ihrer Jugend.« Es sind unsere Kinder und Enkel, die das Polen aufbauen werden, nach dem wir uns sehnen. Wir haben uns für die Reform des Bildungssystems entschieden, weil es kritisch beurteilt wurde. Der erste Schritt war die Auflösung der Gymnasien und die Rückkehr zur Berufsschule und zum Technikum. In den kommenden Jahren werden wir großen Nachdruck auf den Branchenunterricht legen, denn so sind heutzutage die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes. 65 Prozent unserer Schüler werden wahrscheinlich in Berufen arbeiten, die noch nicht entstanden sind. Die jungen Polen, deren einzige Hoffnung die Emigration war, sind eine Generation, die wir manchmal die Generation der verlorenen Chancen nennen. Wir werden alles tun, insbesondere im Bildungssystem, damit diese Generation wird Arbeit finden können, Arbeit in Polen. Damit es eine Arbeit unter würdigen Bedingungen sein wird und nicht auf der Grundlage von »Müllverträgen«. Eine Arbeit mit höchstmöglicher Bezahlung. Ich glaube daran, dass das die Generation der wiedergewonnenen Chancen sein wird. […]

Übersetzung aus dem Polnischen: Silke Plate

Quelle: <https://premier.gov.pl/expose-premiera-mateusza-morawieckiego-stenogram.html> (abgerufen am 27.09.2018).

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Analyse

Die Reform des Schulsystems in Polen

Von Andrzej Kaluza
Seit einem Jahr wirkt die Schulreform der Regierung von Recht und Gerechtigkeit (Prawo i Sprawiedliwość – PiS), die zu dem zweistufigen Schulsystem aus 8-jähriger Grundschule und weiterführender Schule zurückkehrt, das der Elterngeneration aus der Zeit vor der Reform von 1998 bekannt ist. Der PiS galt das Bildungssystem, wie es zuletzt unter der Vorgängerregierung reformiert worden war, als zu liberal und pluralistisch. In den Vordergrund der jüngsten Reform rückt die schulische Erziehung im Sinne des »guten Wandels«. Das bedeutet weniger moderne Lehrmethoden und kaum Erziehung zur Selbständigkeit, vielmehr die Anknüpfung an traditionelle Inhalte und Lehrformen. Der Autor unterzieht die aktuelle und die ihr vorangegangenen großen Schulreformen einer kritischen Analyse und erläutert, warum sich die betroffenen Gruppen – Lehrer, Schüler und Eltern – heute zufrieden zeigen bzw. (…)
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