Tadschikisch-afghanische Grenzmärkte. Potenziale und Einschränkungen

Von Hagen Ettner

Zusammenfassung
Die Austauschbeziehungen über die Grenze zwischen Tadschikistan und Afghanistan sind problembehaftet. Die Grenzregion auf beiden Seiten ist strukturell benachteiligt. In den letzten Jahren sind vier Grenzmärkte mit dem Ziel eingerichtet worden, die Lebensbedingungen der Bevölkerung in der Grenzregion zu verbessern und zur Festigung freundschaftlicher Beziehungen zwischen Afghanistan und Tadschikistan bei- zutragen. Diesem Anspruch werden sie gerecht. Auch wenn in den letzten beiden Jahren erhebliche Umsatzsteigerungen zu verzeichnen sind, bleibt jedoch die ökonomische Strahlkraft der Märkte begrenzt. Gründe dafür sind mangelnder politischer Wille, die fehlende Infrastruktur auf afghanischer Seite und das geringe ökonomische Potenzial der tadschikisch-afghanischen Grenzregion. Aus den bisherigen Erfahrungen kann für neue Märkte, vor allem an der Grenze mit Kirgisistan und Usbekistan gelernt werden.6

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Analyse

Geopolitische Phantasien und wirtschaftliche Realitäten – Einige Überlegungen zum Pipeline-Projekt »Nabucco«

Von Roland Götz
Die Nabucco-Pipeline soll dem europäischen Absatzmarkt neue Gaslieferanten außerhalb Russlands zugänglich machen und einen Gastransportweg eröffnen, der nicht über russisches Territorium verläuft. Mit ihr sind unterschiedliche Erwartungen kommerzieller und politischer Akteure verbunden, die allerdings nicht alle realistisch sind. Als Lieferanten für Nabucco kommen vor allem Aserbaidschan und Turkmenistan in Frage, auf absehbare Zeit jedoch nicht der Iran und andere nahöstliche Staaten. Für die Gasversorgung Europas wird Nabucco zwar nur eine untergeordnete Rolle spielen, aber die Verhandlungsmacht einzelner Staaten des Kaspischen Raums gegenüber Russlands Gazprom stärken. Ob und wann die Nabucco-Pipeline tatsächlich gebaut wird, hängt wesentlich von der Entwicklung des europäischen Gasbedarfs ab. (…)
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Analyse

Operation Roghun. Geschichte und Gefahren eines schwelenden Konflikts

Von Marcus Bensmann
Zentralasien droht die Eskalation eines Wasserstreites zwischen Usbekistan und Tadschikistan. Die tadschikische Regierung bemüht sich, das aus der Sowjetzeit stammende Projekt des Wasserkraftwerkes von Roghun zu realisieren, um so nicht nur die permanente Energiekrise des Landes zu lösen, sondern auch Optionen für den Export von Strom nach Afghanistan und Pakistan zu haben. Die Führung Usbekistans hingegen fürchtet um einen ungehinderten Wasserzufluss und will den Bau von Roghun verhindern. Ton und Verhalten der involvierten Akteure beider Staaten verschärften sich im Laufe dieses Jahres, während die Weltbank an einer Machbarkeitsstudie arbeitet, deren Fertigstellungsdatum vom Kooperationswillen der beteiligten Staaten abhängt. Weder Usbekistan noch Tadschikistan zeigen bisher Bereitschaft an einem bilateralen Lösungsansatz im Wasserstreit. (…)
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