Der Sarkophag von Tschernobyl. Schrotthülle oder Millionengrab?

Von Jochen Aulbach

Zusammenfassung
Nach der Katastrophe von Tschernobyl wurde 1986 in großer Eile und unter extremen Bedingungen ein Betonmantel über der Reaktorruine errichtet, um die Umwelt vor der Radioaktivität zu schützen. Sehr bald wurde deutlich, dass dieser Sarkophag ein Provisorium war und saniert werden müsse. Über die Finanzierung und die Abschaltung der Reaktoren in Tschernobyl entbrannte ein Streit zwischen der EU und der Ukraine. Erst 1997 beschlossen die EU und die G7 mit der ukrainischen Regierung den Bau eines neuen Schutzmantels. Doch das Kernproblem des Sarkophags ist nicht gelöst. Für die Entsorgung seines hoch- strahlenden Inhalts gibt es bis heute keine Strategie.

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Analyse

Erneuerbare Energien in der Ukraine. Potenziale und politische Rahmenbedingungen am Beispiel der Windenergie

Von Folkert Hardt, Matthias Zillich
Die gesetzlichen Rahmenbedingungen sehen nunmehr auch in der Ukraine starke Marktanreize für Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien vor. In der Ukraine könnte mit den im April diesen Jahres gesetzlich verankerten hohen Vergütungssätzen für Strom aus regenerativen Energiequellen, den sogenannten »Grü- nen Tarifen«, eine diesmal »grüne« Revolution ausgelöst werden. Potenziale dafür sind in hohem Maße vorhanden. Mit einer Fläche von 600 Tausend Quadratkilometern und bei einer – für zentraleuropäische Verhältnisse – relativ geringen Bevölkerungsdichte von 77 Einwohnern je Quadratkilometer verfügt die Ukraine mit ihren großen landwirtschaftlichen Nutzflächen und ausreichenden Windverhältnissen in einem gemäßigt warmen bis subtropischen Klima über hervorragende Bedingungen für die Nutzung regenerativer Energien.
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Analyse

Perspektiven der Biomassenutzung in der Ukraine – Zeit für Investitionen?

Von Heinz Strubenhoff
Die energiepolitische Diskussion in der Ukraine ist geprägt von der Suche nach Möglichkeiten, die Abhängigkeit von russischem Erdgas zu verringern. Klimaschutz wird zwar auch häufig genannt, spielt aber noch nicht die Rolle wie in der EU. Vor diesem Hintergrund kann die Nutzung von Biomasse in Zukunft an Bedeutung gewinnen; allerdings wird dies wahrscheinlich langsamer erfolgen als viele Beobachter hoffen. Trotz hektischer Verabschiedung von diversen Gesetzen zu »Grünen Tarifen«, Steuererleichterungen und Investitionsfördermaßnahmen ist eine kohärente Strategie zur Biomassenutzung noch nicht zu erkennen. Ausländische und ukrainische Investoren reagieren auf diese Situation mit einer Vielzahl von Fragen, auf welche die ukrainische Regierung bislang – trotz zahlreicher Ankündigungen – noch nicht in ausreichendem Umfang überzeugende Antworten gefunden hat. (…)
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