Russland und die Muslime des GUS-Raums im Karikaturenstreit

Von Uwe Halbach

Zusammenfassung
Der Karikaturenstreit hat im GUS-Raum mit seinen mehr als 70 Mio. Muslimen nicht zu radikalen Reaktionen geführt. Es kam zu Demonstrationen, örtlich auch zu Boykotten westlicher Waren, doch diese Proteste schlugen nie in Ausschreitungen um. Politische Führer verurteilten durchweg die Veröffentlichung der Mohammed-Karikaturen in Dänemark und anderen westlichen Ländern. Bei der Abwägung zwischen den Rechtsgütern Meinungs- und Religionsfreiheit war die Stellungnahme im GUS-Raum klar: Die Pressefreiheit, die in kaum einem Land der GUS zur vollen Entfaltung gelangt, hatte hier zurück zu stehen. Auf den globalisierten Karikaturenstreit reagierten die obersten Repräsentanten der Muslime Russlands gelassen. Putin bezeichnete seinerseits Russland als einen Freund und Verteidiger der Muslime. Die schärfste Reaktion kam von der russlandtreuen tschetschenischen Führung: Ramsan Kadyrow drohte die Schließung dänischer Hilfsorganisationen in Tschetschenien an.

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Analyse

Geopolitik, Macht und kirchliche Identität: Der Konflikt um die orthodoxe Kirche in der Ukraine

Von Regina Elsner, Nadezhda Beljakova
Am 6. Januar 2019 ist die neue Orthodoxe Kirche der Ukraine mit dem sogenannten Autokephalie-Tomos anerkannt worden. Damit sollten die anhaltenden Diskussionen um die Unabhängigkeit der orthodoxen Kirche in der Ukraine von Moskau beendet werden. Politische Verstrickungen und kirchliche Machtkämpfe führen jedoch dazu, dass die kirchliche Lage in der Ukraine noch viele Jahre konfliktreich bleiben wird.
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