Arbeitsproteste in Russland

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Analyse

Arbeitsprotest, Organisation und Klassenpolitik in Russland

Von Jeremy Morris
Zusammenfassung Das russische Arbeitsgesetzbuch von 2001 hat zwar die Wirkung von Arbeitsprotesten und ähnlichen Aktionen in Russland eingeschränkt, doch stellen Aktivitäten dieser Art weiterhin ein wichtiges Barometer für wirtschaftliche Unzufriedenheit dar. Insbesondere im Automobilsektor haben kämpferische Gewerkschaften nach 2007 einige Erfolge feiern können. Arbeitsproteste haben sich auch auf den Dienstleistungssektor und den öffentlichen Bereich ausgeweitet, am markantesten im Gesundheitswesen und in der Transportbranche. Das ist nicht nur auf einen sozialen und wirtschaftlichen Wandel zurückzuführen – etwa die Schwäche der russischen Wirtschaft seit 2009 –, sondern auch auf die nivellierenden Folgen von Reformen, die die Professionalität der Arbeit im öffentlichen Sektor reduziert und Proteste dieser Art wahrscheinlicher gemacht haben. Allerdings spielen auch die informelle Wirtschaft und die Klassenpolitik im Allgemeinen eine Rolle und haben auf die Wahrscheinlichkeit von Protesten weitgehend eine dämpfende Wirkung. (…)
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Analyse

Die jüngsten Arbeitsproteste im russischen Gesundheitswesen

Von Petr Bizyukov
2019 war ein Jahr, das in der jüngeren Geschichte der Arbeitsproteste in Russland heraussticht. Zu beobachten war eine beeindruckende, sehr starke Zunahme von Protesten im Gesundheitswesen und eine massive Zunahme von Aktionen in diesem Sektor. Diese Protestaktionen kamen allerdings nicht überraschend und wurden durch eine ganze Reihe von Gründen ausgelöst. Die ständig zunehmenden Proteste im Gesundheitswesen können bis zu dem extremen Schritt reichen, dass Ärzte kündigen. Die Formen des Protests sind allerdings begrenzt und der Druck auf das Personal ist hoch. (…)
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