Einwanderungspolitik in einem Auswandererland

Von Anna Kicinger

Zusammenfassung
Nach den Massenumsiedlungen der Nachkriegszeit entwickelte sich Polen unter kommunistischer Herrschaft zu einem Land, in dem die Auswanderung von oben her beschränkt wurde und eine Einwanderung praktisch nicht stattfand. Aus politischen und wirtschaftlichen Gründen stand Polen vor 1989 abseits der Wege, die Asylsuchende einschlugen. Der Umbruch im Jahre 1989 und die anschließende politische und wirtschaftliche Transformation in Polen sowie in den übrigen Ländern Ostmittel- und Osteuropas führten zu einer wesentlichen Veränderung des Bildes der Wanderungsbewegungen in Polen. Zwar bleibt die Emigration um ein vielfaches höher als die Immigration, doch kommen nun Ausländer aus verschiedenen Ländern und mit unterschiedlichem Rechtsstatus nach Polen, legal und illegal. Polen ist für sie entweder Durchgangsland auf dem Weg nach Westen oder, immer öfter, Ziel ihrer Migration. Die Autorin stellt die unterschiedlichen Beweggründe für die Einwanderung nach Polen und die Lebenssituation der Immigranten dar und skizziert die aktuelle Ausländerpolitik.

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Analyse

Die Geschichte aus der Perspektive der Bürger der Visegrád-Staaten – Verklärung der Vergangenheit oder gesellschaftliche Amnesie?

Von Małgorzata Fałkowska-Warska
Die Bürger der Staaten der Visegrád-Gruppe (Polen, Tschechien, Slowakei und Ungarn) wissen nicht viel über bedeutende Persönlichkeiten der Nachbarländer. Die Polen sind eindeutig führend, was Optimismus, eine positive Bewertung der letzten beiden Jahrzehnte und den Stolz auf die eigene Geschichte angeht. In der Beurteilung der negativen Episoden der eigenen Geschichte gehen die Einschätzungen in den Visegrád- Staaten stark auseinander. Das Wissen über die eigene Geschichte und über einander, über die geographische und kulturelle Nähe sowie über die historischen Verbindungen der vier Staaten in der Mitte Europas ist nicht weit verbreitet.
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Analyse

Tadeusz Mazowiecki – Politik und Werte

Von Thomas Behrens
Mit Tadeusz Mazowiecki ist in Polen einer der Gründerväter der Dritten Republik gestorben. Er wurde 86 Jahre alt. Als hervorragender Vertreter der jüngeren Generation der katholischen Intelligenz im kommunistischen Polen seit den 1950er Jahren und geistiger Vordenker der Solidarność war er einer der Hauptakteure bei der Moderation des Systemwechsels am Ende der 1980er Jahre. Anschließend legte er als Ministerpräsident der Jahre 1989/90 die Fundamente für ein freies Polen und machte sich maßgeblich um die Versöhnung und Verständigung mit Deutschland im europäischen Einigungsprozess verdient.
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