Kein Aufatmen bei den Schutzbemühungen für die Saiga-Antilope: Massensterben in der kasachischen Steppe

Von Eva Klebelsberg, Steffen Zuther

Zusammenfassung
Die Saiga-Antilope (Saiga tatarica) bevölkerte einst in riesigen Herden den gesamten eurasischen Steppengürtel von den Karpaten bis in die Mongolei. Heute liegt ihr Hauptverbreitungsgebiet in Kasachstan. Die Art ist ausgezeichnet angepasst an die Herausforderungen dieses Ökosystems und zugleich auch wichtig für seine Erhaltung. Die Saiga-Bestände waren in den letzten zwanzig Jahren seit Ende der Sowjetunion jedoch drastisch eingebrochen. Wilderei vor allem für das Horn der männlichen Tiere, das in der chinesischen Medizin geschätzt wird, aber auch für Fleisch, hatte zu einem starken Rückgang der Bestandszahlen geführt. Intensive Naturschutzmaßnahmen durch internationale und lokale Naturschutzorganisationen und die kasachstanische Regierung lieferten zwar in jüngster Vergangenheit wieder Grund zu Optimismus, was den Erhalt dieser für die Steppengebiete so wichtigen Art angeht. In den vergangenen Jahren aber stellen rätselhafte Massensterben Naturschützer und Forscher vor neue Herausforderungen: Allein im Frühjahr 2015 starben innerhalb weniger Tage nach vorläufigen Angaben 150.000 Tiere.

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Analyse

Operation Roghun. Geschichte und Gefahren eines schwelenden Konflikts

Von Marcus Bensmann
Zentralasien droht die Eskalation eines Wasserstreites zwischen Usbekistan und Tadschikistan. Die tadschikische Regierung bemüht sich, das aus der Sowjetzeit stammende Projekt des Wasserkraftwerkes von Roghun zu realisieren, um so nicht nur die permanente Energiekrise des Landes zu lösen, sondern auch Optionen für den Export von Strom nach Afghanistan und Pakistan zu haben. Die Führung Usbekistans hingegen fürchtet um einen ungehinderten Wasserzufluss und will den Bau von Roghun verhindern. Ton und Verhalten der involvierten Akteure beider Staaten verschärften sich im Laufe dieses Jahres, während die Weltbank an einer Machbarkeitsstudie arbeitet, deren Fertigstellungsdatum vom Kooperationswillen der beteiligten Staaten abhängt. Weder Usbekistan noch Tadschikistan zeigen bisher Bereitschaft an einem bilateralen Lösungsansatz im Wasserstreit. (…)
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Analyse

Rechtsunsicherheit zulasten von Wirtschaft und Natur. Die Regulierung der Nutzung von Energieressourcen des Kaspischen Meeres und ihre grenzüberschreitende Umweltverträglichkeit

Von Daria Boklan, Barbara Janusz-Pawletta
Der Energiereichtum am und im Kaspischen Meer bildet eine wichtige Grundlage für das wirtschaftliche Wohlergehen seiner fünf Anliegerstaaten. Die Entwicklung wird aber seit zwanzig Jahren behindert durch den ungeregelten Rechtsstatus des Gewässers, zum Schaden der Wirtschaft, aber auch der Umwelt. Bislang ist es nicht gelungen, umfassende multilaterale Verträge zu schließen, stattdessen sind aber bilaterale Abkommen und die erfolgreiche Regelung von Einzelfragen zu beobachten. Dies sind Hoffnungszeichen für eine Regelung der (grenzüberschreitenden) Umweltprobleme, eine wirkliche Lösung steht aber noch aus.
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