Umstrittenes Erbe. Das Ringen um die Rolle der russischen Sprache in Kirgistan

Von Bakyt Baimatov

Zusammenfassung
Der Status der russischen Sprache ist in Kirgistan bis heute umstritten und ambivalent. Die einen sehen die Staatssprache Kirgisisch bedroht, solange Russisch einen Sonderstatus hat, die anderen beklagen eine Verletzung der verfassungsmäßig garantierten Rechte der Minderheiten und eine zunehmende Auswanderung der Russen. Trotz der Emigration und staatlicher Maßnahmen zur Förderung des Kirgisischen wächst aber das Interesse am Erlernen der russischen Sprache. Der kirgisische Autor des folgenden Aufsatzes plädiert ganz klar für ein Kirgistan, in dem neben Kirgisisch auch Russisch weiterhin seinen Platz hat.

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Analyse

Politische Analyse zwischen Erwartung und zentralasiatischer Wirklichkeit. Ein Plädoyer für offenere Grenzen zwischen Wissenschaft, Politik und internationalen Organisationen

Von Philipp Reichmuth
Die Arbeit von internationalen Organisationen und europäischer Politik und Wirtschaft in Zentralasien erweist sich in der Praxis häufig als komplex und diffizil. Neben der politischen Vielschichtigkeit der Region liegt ein Teil der Schwierigkeit darin, gute Spezialisten und belastbare Analysen zu politischen oder sozialen Fragestellungen in Zentralasien zu finden. Dies hat wiederum seinen Grund in der fehlenden Vertrautheit vieler Spezialisten mit der Region, in der Zersplitterung der Zentralasienforschung auf Wissenschaftsdisziplinen und Forschungsstandorte, aber auch in methodischen Grenzen wissenschaftlicher Disziplinen. Andererseits kann jede Entscheidung und jedes Handeln in Politik, Wirtschaft und internationaler Zusammenarbeit nur so gut sein wie die Informationen, auf denen sie beruhen. Diesen Herausforderungen kann nur mit einer noch stärkeren interdisziplinären und offenen Vernetzung zwischen Politik, Wissenschaft und Forschung begegnet werden. (…)
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Analyse

Zwischen Internetkontrolle und Medienkompetenz. Die Jugend Kasachstans, Usbekistans und Kirgistans im digitalen Zeitalter

Von Marina Zhir-Lebed
Das Internet hat in den letzten zehn Jahren auch Zentralasien durchdrungen und ist nun für breite Bevölkerungsschichten zugänglich, wobei insbesondere die Jugend von diesem Angebot Gebrauch macht. Das stellt die autoritären Regierungen Kasachstans und Usbekistans, aber auch die kirgisische Führung, vor neue Herausforderungen. Häufig wird die strenge Kontrolle des Internets mit dem Schutz der Jugend gerechtfertigt. Online-Kriegspropaganda und IS-Rekrutierungskampagnen in den sozialen Medien dienen als Rechtfertigung für eine verstärkte Kontrolle des Netzes. Zugleich wird in politischen Diskussionen häufig Medienkompetenz von jungen Menschen als wichtiger Schutzmechanismus erwähnt. (…)
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