Zusammenarbeit zwischen internationalen Entwicklungsorganisationen und Zivilgesellschaft in Kirgistan seit April 2010: Perspektiven, Risiken und Beschränkungen

Von Kanykey Jailobaeva

Zusammenfassung
Infolge einer blutigen Revolution und eines tragischen ethnischen Konflikts hat Kirgistan im Jahr 2010 eine Phase politischer und sozialer Instabilität durchlebt. Der anschließende politische Wandel hin zu einem parlamentarischen System brachte dann aber einen wichtigen Schritt für die zukünftige Entwicklung des Landes. Seit 2010 hat die Zusammenarbeit zwischen ausländischen Trägern von Entwicklungshilfe und zivilgesellschaftlichen Organisationen zugenommen, insbesondere was die Probleme im Zusammenhang mit der Bewältigung des Konflikts im Süden des Landes angeht. Doch hat sich, im Ganzen gesehen, die Interaktion zwischen Zivilgesellschaft und Geldgebern im Rahmen des herkömmlichen Schemas »Geldgeber auf der einen und Unterstützungsempfänger auf der anderen Seite« bewegt. Obwohl es andere Quellen der Geldbeschaffung gibt, beispielsweise öffentliche Aufträge im Sozialbereich und Sozialprojekte auf Rentabilitätsbasis, beziehen zivilgesellschaftliche Organisationen den größten Teil ihrer finanziellen Mittel immer noch von internationalen Geldgebern. Dies prägt ihre Überlebensfähigkeit wie auch ihre Beziehungen zu ihren Zielgruppen. Am wichtigsten ist, dass der Rückgang der Finanzierung von NGOs durch internationale Geber und deren Rückzug aus dem Bereich der Kompetenzstärkung der Zivilgesellschaft die Existenz und Funktionsfähigkeit von zivilgesellschaftlichen Organisationen sehr viel schwieriger gemacht haben.

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Analyse

Zusätzliche Lunten für das Pulverfass Fergana-Tal. Entwicklungszusammenarbeit in konfliktsensiblem Umfeld

Von Aikokul Maksutova, Alois Schläffer
Das Fergana-Tal wird von der internationalen Gemeinschaft schon seit Jahren als konfliktträchtiges Pulverfass im Herzen Zentralasiens betrachtet. Knappe Ressourcen, problematische Beziehungen zwischen unterschiedlichen ethnischen Gruppierungen und unklare Grenzverläufe sind nur einige der Herausforderungen, die in diesem Zusammenhang immer wieder genannt werden. Internationale Akteure versuchen, diese Problemlagen durch gezielte Unterstützungsleistungen zu entschärfen – mit gemischtem Erfolg, wie die Autoren am Beispiel eines Projektes zur Verbesserung der Trinkwasserversorgung im kirgisischen Gebiet Batken zeigen.
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Analyse

Naturschutz in Zentralasien. Weg vom Katastrophenimage – hin zu strukturierten Ansätzen

Von Michael Brombacher
Natur in Zentralasien, das ist nicht nur der austrocknende Aralsee oder riesige radioaktiv verseuchte Gebiete in Kasachstan. In den Steppen und Gebirgen der Region lebt – noch – eine Vielzahl bedrohter Tierarten. Der vorliegende Beitrag umreißt die Bedeutung Zentralasiens für den Erhalt der Artenvielfalt und gibt einen Überblick über die für den Naturschutz wichtigen Institutionen sowie in diesem Bereich agierende nationale wie internationale Organisationen und schildert ihre Probleme wie Erfolge.
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