Agrargigant Kasachstan. Probleme und Perspektiven der landwirtschaftlichen Entwicklung

Von Vera Belaya, Maryna Mykhaylenko

Zusammenfassung
Die Situation der Landwirtschaft in Kasachstan ist heute durch eine Reihe von Problemen gekennzeichnet, die zum Teil aus der Sowjetzeit ererbt, zum Teil aber auch aus der Transformation hervorgegangen sind, z. B. ein niedriger ländlicher Entwicklungsstand, geringe Produktivität u. a. durch mangelnde Finanzierung wegen ungenügender Kreditmöglichkeiten. Der Staat hat Schritte zur Reform des Agrarsektors eingeleitet, die aber bei weitem nicht ausreichen. Die Weiterentwicklung der Landwirtschaft ist eine Schlüsselaufgabe bei der Weiterentwicklung der Wirtschaft des Landes. Der vorliegende Beitrag fragt nach den Lösungsstrategien und Schlüsselaufgaben für die Schaffung von Wettbewerbsfähigkeit insbesondere im Bereich der Getreide und Fleischproduktion.

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Analyse

Hungrige Bauern trotz stark gestiegener Weizenpreise – Ergebnisse einer Umfrage unter Kleinbauern im südlichen Tadschikistan

Von Meike Geppert, Constanze von Oppeln
Die Weizenpreise haben im Juli dieses Jahres in Tadschikistan ein Rekordniveau erreicht. Die Ergebnisse einer Umfrage unter Kleinbauern im südtadschikischen Gebiet Chatlon durch Mitarbeiter der Welthungerhilfe zeigen, dass dies für die Produzenten keineswegs die zu erwartenden positiven Folgen hat, sondern im Gegenteil eine weitere Verarmung bewirkt. Tasdschikistans große Abhängigkeit von Getreideimporten hat zur Folge, dass die globalen Preissteigerungen voll durchschlagen. Die geringe Markteinbindung der Kleinbauern verhindert aber, dass sie beim Verkauf von besseren Preisen für Weizen profitieren. Gleichzeitig müssen sie beim im Frühjahr notwendigen Zukauf von Weizen und beim Kauf anderer Lebensmittel mehr als gewohnt zahlen. (…)
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Analyse

Zwischen staatlicher Kontrolle und Liberalisierung. Baumwollanbau in Usbekistan und Kasachstan im Vergleich

Von Anastasiya Shtaltovna, Anna-Katharina Hornidge
Seit der Auflösung der Sowjetunion haben Kasachstan und Usbekistan unterschiedliche Entwicklungspfade im Bereich des Baumwollanbaus eingeschlagen. Während die Baumwollproduktion in Usbekistan weiterhin die Quelle eines beträchtlichen Teils der exportbasierten Staatseinnahmen bildet, ist sie in Kasachstan – einem Land mit einer stärker auf die Ausbeutung seiner Öl- und Gasvorkommen ausgerichteten Wirtschaft – nicht von strategischer Bedeutung. Entsprechend schenken die Regierungen beider Länder der Baumwollproduktion ganz unterschiedliche Aufmerksamkeit. Die beiden Staaten differieren auch in Bezug auf marktwirtschaftliche Reformen: In Usbekistan ist die Regierungskontrolle über den Baumwollsektor weiterhin sehr ausgeprägt, während sich in Kasachstan eine allmähliche Lockerung der Kontrolle vonseiten des Staates vollzogen hat. Der Vergleich beider Staaten führt die Autoren zu einer Reihe von Empfehlungen zur Optimierung des Baumwollsektors Usbekistans, vor allem weniger Einmischung des Staates, Erhöhung des Ankaufpreises für Baumwolle, eine Vereinfachung des Steuersystems und Kapazitätsaufbau unter den landwirtschaftlichen Produzenten
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