Analyse Von Gunter Deuber, Andreas Schwabe
Aufstrebende Länder, wie die Ukraine, sollten in Bezug auf ihren Wohlstand langfristig zu den entwickelten Ländern aufholen. Im Lichte eklatanter Strukturschwächen und einer hohen makroökonomischen Volatilität ist in der Ukraine jedoch kaum ein Aufholen erkennbar. Auch die bereits sichtbaren Negativentwicklungen lösen keine verstärkten Reformanstrengungen aus. Unter diesen Umständen wird das Wirtschaftswachstum auch in Zukunft gering ausfallen. Eine nur langsame Annäherung an das Wohlstandsniveau der EU-Länder bleibt das wahrscheinlichste Szenario. (…)
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Kommentar Von Katerina Bosko [Malygina]
Bis vor kurzem war die politische Elite der Ukraine zuversichtlich, dass das Land von der globalen Finanzkrise kaum betroffen sein werde. In diesem Zusammenhang wurde damit argumentiert, dass die Ukraine nicht so stark wie andere Länder in das globale Finanzsystem integriert wäre, da ihr Finanzmarkt nicht ausreichend entwickelt ist, und dessen Rückgang sich nicht negativ auf die Volkswirtschaft auswirken würde. Dennoch stufte die einflussreiche Ratingagentur Fitch die Ukraine noch im Mai 2008 auf dem zweiten Platz einer Liste von 73 Ländern ein, deren makroökonomisches Risiko besonders groß ist. Darüber hinaus führt die Weltbank die Ukraine zusammen mit Russland und Kasachstan in ihrem jährlichen Bericht »Global Development Finance 2008« auf der Liste derjenigen Länder, die von der globalen Finanzkrise noch am stärksten getroffen werden könnten. Die Entwicklungen im Herbst 2008 bestätigen leider diese trostlosen Prognosen. (…)
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