Sommerpause – und eine Ankündigung

Liebe Leserinnen und Leser,

die letzte Ausgabe der Ukraine-Analysen vor der Sommerpause beschäftigt sich mit der erstaunlichen Resilienz, die die ukrainische Zivilgesellschaft, aber auch die lokalen Behörden in der Ukraine, bewiesen haben. Beide leisteten und leisten weiter einen enorm wichtigen Beitrag für den erfolgreichen Widerstand gegen die großangelegte russische Invasion, die seit inzwischen mehr als 500 Tagen andauert.

Während Susann Worschech die „neuen Facetten“ der ukrainischen Zivilgesellschaft analysiert, zeigen Oksana Huss und Oleksandra Keudel auf Grundlage einer Befragung von hunderten Gemeinden, wie deren Tätigkeiten seit dem großangelegten Angriffskrieg zu einer „demokratischen Resilienz“ beitragen. Beide Analysen gehen dabei auf Entwicklungen zurück, die mit der „Revolution der Würde“ ihren Anfang nahmen: einer zunehmend aktiven Zivilgesellschaft sowie der Dezentralisierungsreform, was sich nun in Zeiten des Krieges als äußerst positiv und hilfreich erweist.

Nach der Sommerpause gehen die Ukraine-Analysen unter anderem auf die Themen Medien und Krieg, Wahrnehmung des Krieges im „globalen Süden“ und Auswirkungen des Krieges auf den Agrarsektor ein.

Abschließend noch eine Ankündigung für eine neue Publikation: Ab September erscheint sechsmal pro Jahr der englischsprachige Ukrainian Analytical Digest (UAD). Der UAD wird herausgegeben vom Center for Security Studies (CSS) an der ETH Zürich, der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen (FSO), dem Center for Eastern European Studies (CEES) an der Universität Zürich und der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde (DGO).

Der UAD analysiert die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Situation in der Ukraine im Kontext der internationalen und sicherheitspolitischen Dimension der Entwicklung des Landes. Dabei werden zum Teil Inhalte aus den deutschsprachigen Ukraine-Analysen einem internationalen Publikum präsentiert, zum anderen aber auch originäre Beiträge eigens für den UAD, die nicht in den Ukraine-Analysen erscheinen.

Die Redakteure des UAD, Eduard Klein und Heiko Pleines (beide FSO), werden unterstützt von einem Editorial Board bestehend aus zehn international renommierten Ukraine-Expert:innen sowie von Layouter Matthias Neumann. Der Ukrainian Analytical Digest ist ab September frei zugänglich unter https://css.ethz.ch/publikationen/uad.html und kann unter folgendem Link auch als E-Mail-Newsletter abonniert werden: https://css.ethz.ch/publikationen/uad/newsletter-service-uad.html.

Wir wüschen unseren Leserinnen und Lesern einen erholsamen Sommer.

Die Redaktion der Ukraine-Analysen

Dr. Eduard Klein, Dr. Fabian Burkhardt, Matthias Neumann

Zum Weiterlesen

Analyse

Wirtschaftsinteressen und institutioneller Wandel in der Ukraine – vernachlässigtes Potential der Europäischen Nachbarschaftspolitik der EU

Von Inna Melnykovska, Rainer Schweickert
Die Frage, inwieweit der institutionelle Wandel in einem Land von außen zu beeinflussen ist, spielt in der Debatte um den Einfluss der EU auf die osteuropäischen Länder eine zentrale Rolle. Ein starkes Einflusspotential wird der Erweiterungspolitik der EU, die den Mitgliedschaftsanreiz beinhaltet, zugeschrieben. Das Potential der Europäischen Nachbarschaftspolitik (ENP) der EU wird dagegen kritisch eingeschätzt. Die ENP baut gegenwärtig auf den Mechanismen und Instrumenten der EU-Erweiterung, jedoch ohne den Mitgliedschaftsanreiz. Hinzu kommt, dass die EU erweiterungsmüde ist. (…)
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Analyse

»Mühen der Ebene« contra »Glamour-Feminismus«. Die gegenwärtige Debatte um Frauenbilder und Geschlechtergerechtigkeit

Von Andrea Priebe, Dorothée Marth
Trotz einer langen feministischen Tradition gilt die Ukraine infolge kolonialer, totalitärer und kommunistischer Erfahrungen gegenwärtig nicht als Musterbeispiel funktionierender Geschlechtergerechtigkeit. Mit der Artikulation frauenpolitischer Forderungen und der Neu- bzw. Wiederformierung feministischer Gruppen tun sich die Ukrainerinnen seit dem Zerfall der Sowjetunion schwer. Der feministische Diskurs ist vorrangig akademischer Natur, gesellschaftlich aktive Gruppen agieren ohne starkes Mandat. Mit der Gruppe FEMEN etabliert sich seit 2008 eine neue frauenpolitisch bewegte Generation, die mit alten Paradigmen bricht und die Geschlechterdebatte vorantreibt. (…)
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