Von der Redaktion

Die Ukraine gehört zu den weltweit wichtigsten Agrarproduzenten und wird mit ihren ertragreichen Schwarzerden häufig die »Kornkammer Europas« genannt. Wie dieses Potenzial zukünftig noch stärker durch den biologischen Landbau genutzt werden kann und ob die Ukraine auf dem Weg ist, zur Biokornkammer Europas zu avancieren, betrachtet der erste Beitrag dieser Ausgabe der Ukraine-Analysen. Hier stellen MitarbeiterInnen des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) in der Schweiz die Situation und Perspektiven der Biolandwirtschaft in der Ukraine vor. Nachdem Anfang August dieses Jahres das Gesetz über den biologischen Landbau in der Ukraine in Kraft getreten ist, ergeben sich zusätzliche Chancen diesen Wachstumssektor weiterzuentwickeln, etwa hinsichtlich der Einrichtung einer effektiven staatlichen Überwachung der Bio-Zertifizierungsstellen oder einer Stärkung der Exporte.

Der Plan, das Moratorium für den Verkauf landwirtschaftlicher Flächen bis Ende 2019 aufzuheben und den Bodenmarkt bereits im Jahr 2020 zu öffnen, wird eine der tiefgreifendsten Reformmaßnahmen der letzten Jahre sein mit fundamentalen Auswirkungen auf den Agrarsektor. Aus wirtschaftswissenschaftlicher Perspektive geben Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO) einen einordnenden Überblick zu den Debatten der Bodenreform, die bereits seit Jahren äußerst kontrovers geführt werden. Dabei werden auch Bezüge zu dem Gesetzentwurf hergestellt, der vom ukrainischen Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung, Handel und Landwirtschaft Ende September 2019, kurz vor dem Erscheinen dieser Ausgabe, vorgelegt wurde.

Die Redaktion der Ukraine-Analysen in Zusammenarbeit mit dem IAMO

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Analyse

Die Ukraine in wirtschaftsbezogenen Länderrankings. Wirtschaftssystem und Geschäftsumfeld im internationalen Vergleich

Von Heiko Pleines
Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von wirtschaftsbezogenen Länderrankings. Hier wird nun untersucht, wie die Ukraine in diesen Rankings abschneidet. Dabei zeigt sich, dass die Ukraine zwar politisch nicht aber wirtschaftlich in ihrer Entwicklung näher an der EU liegt als die übrigen GUS-Länder. Hinzu kommt, dass die Bewertung der Ukraine sich seit der Orangen Revolution nicht nachhaltig verbessert hat. Zu beachten ist, dass die Aussagekraft der Rankings aufgrund methodischer Probleme eingeschränkt ist. (…)
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Analyse

Die ukrainische Wirtschaft im Spannungsfeld externer und interner Risikofaktoren

Von Ricardo Giucci, Robert Kirchner
Die meisten makroökonomischen Indikatoren der Ukraine entwickeln sich in letzter Zeit in die richtige Richtung. Dies gilt vor allem für die Industrieproduktion, die Inflation und die Leistungsbilanz. Das Land scheint sich langsam von dem massiven externen Schock vom Herbst 2008 zu erholen; die externen Risiken sind bei weitem nicht mehr so gravierend wie noch vor einigen Monaten. Trotz dieser positiven Entwicklung bleibt die wirtschaftliche Lage sehr fragil. Anstelle externer Risiken, treten nun im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen im Januar 2010 zunehmend interne Risikofaktoren in Erscheinung. (…)
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