Chronik der Russland-Analysen

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Ukraine08.02.2022Ukraine — 08.02.2022
Um Impfanreize für die ältere Bevölkerung zu schaffen, teilt Präsident Wolodymyr Selenskyj mit, dass alle Personen über 60, die sich gegen Covid-19 impfen lassen, vom Staat ein kostenloses Smartphone und einen ermäßigten Mobilfunktarif erhalten. In der Ukraine sind erst 47 Prozent der erwachsenen Bevölkerung gegen das Coronavirus geimpft. Die Maßnahme dient gleichzeitig dem Ziel der Regierung, den Internetzugang für alle Bürger:innen sicherzustellen.
Ukraine08.02.2022Ukraine — 08.02.2022
Die polnische Regierung wird im Falle eines Krieges bis zu einer Million ukrainische Flüchtlinge aufnehmen und ihnen Asyl gewähren, teilt der stellvertretende polnische Innenminister Maciej Wąsik mit.
Ukraine08.02.2022Ukraine — 08.02.2022
Nach seinem Moskau-Besuch reist der französische Präsident Emmanuel Macron erstmals in die Ukraine, wo er seinen ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj trifft. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz erklärt Macron, die Umsetzung der Minsker Vereinbarungen seien der einzige Weg, einen drohenden Krieg zwischen Russland und der Ukraine zu verhindern. Außerdem kündigt er Makrofinanzhilfen für die Ukraine im Umfang von 1,4 Mrd. US-Dollar an.
Ukraine08.02.2022Ukraine — 08.02.2022
Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow teilt mit, dass Russland inzwischen um die 140.000 Soldaten in der Nähe der Ukraine stationiert habe. Das betrifft nicht nur die russisch-ukrainische Grenzregion, sondern auch die ukrainisch-belarussische Grenzregion, die selbsternannten »Volksrepubliken« im Donbas und die Gewässer südlich der Ukraine.
Ukraine09.02.2022Ukraine — 09.02.2022
Laut dem Statistikamt der Ukraine betrug die Inflation im Januar 2022 wie im Vorjahr 10 Prozent, wobei sich insbesondere die Preise für Gemüse (+20 Prozent) stark verteuert hätten.
Ukraine09.02.2022Ukraine — 09.02.2022
Das ukrainische Wirtschaftsministerium teilt mit, dass das Bruttoinlandsprodukt 2021 trotz der negativen Pandemieauswirkungen und der militärischen Bedrohung durch Russland um 3,2 Prozent auf fast 200 Mrd. US-Dollar gestiegen sei und damit einen neuen Rekord erreicht habe.
Ukraine09.02.2022Ukraine — 09.02.2022
Josep Borell, oberster Chefdiplomat der EU, ruft Russland zur Deeskalation auf. Russland solle seine in Russland und Belarus stationierten Truppen an der Grenze zur Ukraine abziehen und den diplomatischen Dialog fortsetzen, so Borell.
Ukraine09.02.2022Ukraine — 09.02.2022
In einer Umfrage, die in mehreren europäischen Ländern durchgeführt wurde, gehen in fast allen Staaten mehr als 50 Prozent der Bürger:innen davon aus, dass Russland die Ukraine militärisch angreifen werde. Mehr als 62 bzw. 60 Prozent sind der Auffassung, dass die NATO und die EU der Ukraine in diesem Fall militärisch helfen sollten. 43 Prozent sind der Ansicht, ihr eigenes Land solle der Ukraine zur Hilfe kommen.
Ukraine09.02.2022Ukraine — 09.02.2022
Laut Premierminister Denys Schmyhal hat die Ukraine seit dem militärischen Aufmarsch Russlands an den Grenzen zur Ukraine militärische Hilfen im Umfang von 1,5 Mrd. US-Dollar erhalten. In den kommenden Wochen erwarte die Ukraine weitere Militärhilfen von seinen internationalen Partnern, so Schmyhal.
Ukraine10.02.2022Ukraine — 10.02.2022
Russland und Belarus beginnen ein vom 10. – 20. Februar geplantes gemeinsames Militärmanöver, das auch in Grenznähe zur Ukraine stattfindet. Parallel dazu finden in der Ukraine ebenfalls Militärübungen statt, bei denen unter anderem die kürzlich von Großbritannien gelieferten Panzerabwehrraketen getestet werden.
Ukraine11.02.2022Ukraine — 11.02.2022
Unter Berufung auf neue Satellitenaufnahmen berichtet Reuters, dass Russland seine Militärpräsenz an den Grenzen zur Ukraine auf der Krim, in Westrussland und in Belarus weiter verstärkt habe.
Ukraine11.02.2022Ukraine — 11.02.2022
Ein Treffen der Trilateralen Kontaktgruppe in Berlin bringt keine Ergebnisse im Friedensprozess. Nach neun Stunden »schwieriger« Gespräche teilt der ukrainische Gesandte, der Stabschef des ukrainischen Präsidenten, Andrij Jermak, mit, dass sich die Konfliktparteien nicht einmal auf eine gemeinsame Erklärung einigen konnten.
Ukraine11.02.2022Ukraine — 11.02.2022
Das Weiße Haus in Washington teilt mit, dass Russland die Ukraine weiterhin »jederzeit« angreifen könne. Zwar sei weiterhin unklar, ob der russische Präsident Wladimir Putin eine Entscheidung über einen Angriff bereits getroffen habe, militärisch habe Russland jedoch alle notwendigen Voraussetzungen für einen kurzfristigen Angriff geschaffen.
Ukraine12.02.2022Ukraine — 12.02.2022
Deutschland ruft seine Staatsbürger:innen dazu auf, die Ukraine zu verlassen. Zuvor hatten bereits die USA, Großbritannien, Israel und weitere Staaten ihre Bürger:innen dazu aufgefordert, die Ukraine angesichts der akuten militärischen Bedrohung durch Russland zu verlassen.
Ukraine12.02.2022Ukraine — 12.02.2022
Laut einem Bericht der OSZE-Sonderbeobachtermission in der Ukraine (OSZE SMM) hinderten bewaffnete Kämpfer der »Volksrepublik Luhansk« Mitarbeiter der OSZE SMM an der Bewegungsfreiheit und drohten ihnen mit Verhaftung.
Ukraine12.02.2022Ukraine — 12.02.2022
In Kyjiw gehen tausende Ukrainer:innen auf die Straße und demonstrieren mit einem »Einheitsmarsch« die Geschlossenheit des Landes.
Ukraine13.02.2022Ukraine — 13.02.2022
Präsident Wolodymyr Selenskyj telefoniert mit US-Präsident Joe Biden, der versichert, dass die USA und ihre Partner schnell und entschlossen auf eine militärische Aggression Russlands gegen die Ukraine reagieren würden.
Ukraine13.02.2022Ukraine — 13.02.2022
Kanada und Australien kündigen an, ihre Botschaften angesichts eines drohenden russischen Militärschlags von Kyjiw in das westukrainische Lwiw zu verlegen. Die USA ziehen bis auf ein kleines Kernteam das Personal ihrer Botschaft in Kyjiw ebenfalls ab.
Ukraine13.02.2022Ukraine — 13.02.2022
Die »Welt am Sonntag« berichtet, dass deutsche Firmen im Jahr 2020 trotz strenger EU-Sanktionen sog. Dual-Use-Güter im Wert von 366 Mio. Euro an Russland geliefert haben sollen. Die Lieferung von Dual-Use-Gütern ist umstritten, weil diese auch militärisch genutzt werden können. In der Ukraine stößt die Meldung auf Kritik, da die deutsche Regierung keine Waffen an die Ukraine liefert, Russland aber Dual-Use-Güter erhält.
Ukraine13.02.2022Ukraine — 13.02.2022
Der bekannte Investigativjournalist Mychajlo Tkatsch wird bei Dreharbeiten am VIP-Terminal des Flughafens Dnipro von Unbekannten attackiert und mit einem Messer bedroht. Die Angreifer fordern von Tkatsch, zuvor gemachte Aufnahmen wieder zu löschen.
Ukraine14.02.2022Ukraine — 14.02.2022
Der kanadische Premierminister Justin Trudeau bietet der Ukraine Kredite in Höhe von knapp 350 Mio. Euro an, um das Land angesichts der russischen Bedrohung finanziell zu unterstützen. Auch werde Kanada weitere Waffen und Munition im Umfang von 5,4 Mio. Euro an die Ukraine senden, so Trudeau.
Ukraine14.02.2022Ukraine — 14.02.2022
Russische Medien berichten, dass die russische Duma plant, am 15. Februar über zwei Anträge über die selbsternannten und international nicht anerkannten »Volksrepubliken« Donezk (DNR) und Luhansk (LNR) abzustimmen. Die Anträge beinhalten einen Appell an den russischen Präsidenten, die DNR und LNR als unabhängige Staaten anzuerkennen.
Ukraine14.02.2022Ukraine — 14.02.2022
US-Außenminister Anthony Blinken bietet der Ukraine eine Garantie für einen Staatskredit in Höhe von bis zu einer Milliarde US-Dollar an, um das Land angesichts des schwindenden Vertrauens von Investoren, die ihr Kapital wegen der drohenden Kriegsgefahr abziehen, finanziell zu unterstützen.
Ukraine14.02.2022Ukraine — 14.02.2022
Olaf Scholz reist erstmals in seiner Funktion als Kanzler in die Ukraine und trifft in Kyjiw auf Präsident Wolodymyr Selenskyj. Scholz warnt Russland vor weitreichenden Konsequenzen, sollte es die Ukraine angreifen. Was die umstrittene deutsch-russische Pipeline Nord Stream 2 anbelangt, die der ukrainische Präsident als »geopolitische Waffe« gegen die Energiesicherheit in Europa bezeichnet, bleibt Scholz bedeckt. Laut Scholz habe Selenskyj zugesichert, im Rahmen des Minsker Prozesses einen neuen Plan über den Sonderstatus der von Russland kontrollierten »Volksrepubliken« vorzustellen.
Ukraine14.02.2022Ukraine — 14.02.2022
Die Finanzminister der G7-Staaten warnen Russland vor »massiven« wirtschaftlichen Konsequenzen, sollte es die Ukraine angreifen. Die G7 seien bereit, gemeinsam wirtschaftliche Sanktionen gegen Russland zu verhängen und die Ukraine bei Bedarf kurzfristig finanziell zu unterstützen. Unmittelbare Priorität bestehe jedoch darin, eine weitere Eskalation der angespannten Lage zu verhindern.
Ukraine15.02.2022Ukraine — 15.02.2022
Der Premierminister von Japan, Fumio Kishida, sagt bei einem Telefongespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj der Ukraine bis zu 100 Millionen US-Dollar Kredithilfen zu, um die ukrainische Wirtschaft angesichts der angespannten Lage infolge des russischen Truppenaufmarsches an den Grenzen zur Ukraine zu unterstützen.
Ukraine15.02.2022Ukraine — 15.02.2022
In einer der bisher größten Cyberattacken auf die Ukraine werden die Webseiten des ukrainischen Verteidigungsministeriums sowie von zwei der größten Banken des Landes, der PrivatBank und der Oschadbank, zeitweise lahmgelegt. In den vergangenen Wochen war die Ukraine mehrfach Ziel größerer Cyberattacken, wofür Russland verantwortlich gemacht wird.
Ukraine15.02.2022Ukraine — 15.02.2022
Die Zahl der vollständig (zweifach) gegen Covid-19 geimpften Ukrainer:innen übersteigt 15 Millionen, was ca. 39 Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht.
Ukraine15.02.2022Ukraine — 15.02.2022
Die russische Duma stimmt mit 351 von 450 Stimmen dafür, dass Präsident Wladimir Putin die von Russland kontrollierten »Volksrepubliken« Donezk und Luhansk als unabhängige Staaten anerkennen soll.
Ukraine15.02.2022Ukraine — 15.02.2022
Die unabhängige Onlinezeitung Kyiv Independent berichtet unter Berufung auf Regierungskreise, dass der französische Präsident Emmanuel Macron den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei deren Treffen am 8. Februar in Kyjiw dazu gedrängt haben soll, im Rahmen der Minsker Vereinbarungen direkt mit den Anführern der von Russland kontrollierten »Volksrepubliken« zu verhandeln. Russland fordert direkte Verhandlungen zwischen Kyjiw und den selbsternannten pro-russischen Machthabern in Donezk und Luhansk, was die Ukraine strikt ablehnt.
Ukraine15.02.2022Ukraine — 15.02.2022
Entgegen der Ankündigung des russischen Verteidigungsministeriums über einen Teilabzug russischer Truppen von den Grenzen zur Ukraine teilt NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg mit, es gebe bisher keine Belege für einen derartigen Truppenabzug. Das unabhängige Rechercheprojekt Conflict Intelligence Team, das die russischen Truppenbewegungen seit Monaten anhand von offenen Quellen und Satellitendaten beobachtet, registriert im Gegenteil Bewegungen zur russisch-ukrainischen Grenze hin, aber nicht davon weg.
Ukraine15.02.2022Ukraine — 15.02.2022
Nach seinem Besuch in Kyjiw reist Bundeskanzler Olaf Scholz zu Vermittlungsgesprächen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nach Moskau. In der anschließenden Pressekonferenz teilt Scholz mit, dass solange er und Putin im Amt seien, die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine nicht auf der Agenda stehe. Putin fordert erneut eine weitreichende schriftliche Garantie, dass die Ukraine niemals der NATO beitreten werde.
Ukraine15.02.2022Ukraine — 15.02.2022
Das ukrainische Parlament verabschiedet ein Gesetz zur Kriminalisierung von Antisemitismus. Antisemitische Straftaten können nun mit Freiheitsstrafen bis zu acht Jahren Haft sanktioniert werden, wenn die Handlungen von einer organisierten Gruppe begangen werden oder schwerwiegende Folgen haben.
Ukraine16.02.2022Ukraine — 16.02.2022
US-Außenminister Anthony Blinken berichtet, dass die USA bisher noch keine Anzeichen für einen russischen Truppenabzug von den Grenzen zur Ukraine beobachten können. Auch die NATO kann bisher keinen Abzug des russischen Militärs feststellen, berichtet Generalsekretär Jens Stoltenberg.
Ukraine16.02.2022Ukraine — 16.02.2022
Das EU-Parlament bewilligt der Ukraine ein Darlehen von 1,2 Mrd. Euro, das der Ukraine helfen soll, ihren Außenfinanzierungsbedarf für 2022 zu decken. Seit 2014 haben die EU und ihre Finanzinstitutionen der Ukraine insgesamt mehr als 17 Mrd. Euro in Form von Zuschüssen und Darlehen bereitgestellt.
Ukraine16.02.2022Ukraine — 16.02.2022
Ein Gericht in der von Russland annektierten Krim verurteilt den ukrainischen Journalisten Wladyslaw Jesipenko zu sechs Jahren Haft, da er einen Sprengsatz gelagert und transportiert haben soll. Jesipenko bestreitet die Vorwürfe. Die Menschenrechtsbeauftragte der Ukraine, Ljudmyla Denisowa, bezeichnet das Verfahren als »fabriziert« und Reporter ohne Grenzen und das Komitee zum Schutz von Journalisten fordern die sofortige Freilassung von Jesipenko.
Ukraine16.02.2022Ukraine — 16.02.2022
Laut einer neuen Umfrage der soziologischen Rating-Gruppe würden, wären jetzt Präsidentschaftswahlen, 24,6 Prozent der Ukrainer:innen für Amtsinhaber Wolodymyr Selenskyj stimmen und 16,8 Prozent für seinen Vorgänger Petro Poroschenko.
Ukraine16.02.2022Ukraine — 16.02.2022
Oleksandr Abramenko erringt bei den Olympischen Winterspielen in Peking im Freestyle Skiing die erste Goldmedaille für die Ukraine.
Ukraine16.02.2022Ukraine — 16.02.2022
Die prominente Pop-Sängerin Alina Pasch, die wenige Tage zuvor den nationalen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest gewann und als Siegerin die Ukraine im Finale in Turin vertreten sollte, sagt ihre Finalteilnahme ab, nachdem öffentlich wird, dass sie für ein Konzert auf der von Russland annektierten Krim illegal, d. h. über Russland, eingereist war. Bereits 2019 sagte Maruv, die damalige Siegerin des Vorentscheids, ihre Teilnahme am Eurovision-Finale wegen umstrittener Konzerte in Russland ebenfalls ab.
Ukraine17.02.2022Ukraine — 17.02.2022
Bei ihrem Besuch in Kyjiw gibt die britische Außenminister Liz Truss die Gründung der Trilateralen Partnerschaft zwischen Großbritannien, der Ukraine und Polen bekannt. Die neue Partnerschaft wurde Anfang des Monats bereits von Präsident Wolodymyr Selenskyj angekündigt und soll laut Außenminister Dmytro Kuleba die Sicherheit und den Handel zwischen den drei Staaten fördern.
Ukraine17.02.2022Ukraine — 17.02.2022
Laut einer neuen Umfrage der soziologischen Rating-Gruppe sprechen sich 68 Prozent der ukrainischen Bevölkerung für einen NATO-Beitritt ihres Landes aus, 30 Prozent sind dagegen. Für einen EU-Beitritt sind 68 Prozent, 24 Prozent dagegen. Das sind die höchsten Zustimmungswerte seit 2014.
Ukraine17.02.2022Ukraine — 17.02.2022
An der Kontaktlinie im Donbas nimmt die Intensität der Kämpfe stark zu, allen voran nahe Stanyzja Luhanska, wo von den pro-russischen »Separatisten« auch ein Kindergarten getroffen wurde. Die Kinder bleiben unversehrt, da sie zum Zeitpunkt des Beschusses bereits in Sicherheit gebracht worden waren.
Ukraine17.02.2022Ukraine — 17.02.2022
Das russische Außenministerium veröffentlicht seine Antwort auf das Schreiben der USA von Ende Januar 2021 bezüglich der russischen Forderungen nach weitreichenden Sicherheitsgarantien. Im Antwortsschreiben droht Russland der USA mit »militärisch-technischen Maßnahmen«, falls die USA ihre Truppen aus Zentral-, Ost-, Südosteuropa und dem Baltikum nicht abziehen. Auch fordert Russland weiterhin schriftliche Sicherheitsgarantien von der NATO, dass diese sich nicht weiter ostwärts erweitere.
Ukraine17.02.2022Ukraine — 17.02.2022
Laut dem Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates Oleksij Danylow versuche Russland, die Ukraine im Donbas zu provozieren. Auch NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärt am selben Tag, dass Russland versuchen könnte, einen Vorwand für einen Angriff auf die Ukraine zu inszenieren.
Ukraine17.02.2022Ukraine — 17.02.2022
Präsident Wolodymyr Selenskyj besucht ukrainische Soldat:innen an der Kontaktlinie und ruft die Sonderbeobachtermission der OSZE (OSZE SMM) auf, weiterhin Waffenstillstandsverletzungen zu dokumentieren. Die OSZE SMM berichtet, dass die von Russland unterstützten »Separatisten« unter anderem 82 Panzer näher an die Kontaktlinie gebracht haben. Den Beschuss eines Kindergartens am Vortag in Stanyzja Luhanska bezeichnet Selenskyj als »große Provokation«.
Ukraine18.02.2022Ukraine — 18.02.2022
US-Präsident Joe Biden ist überzeugt, dass der russische Präsident Wladimir Putin die Entscheidung getroffen hat, die Ukraine anzugreifen. Er betont aber, es sei noch nicht zu spät für eine diplomatische Lösung des Konflikts.
Ukraine18.02.2022Ukraine — 18.02.2022
Laut dem Ständigen Vertreter der USA bei der OSZE, Michael Carpenter, hat Russland zwischen 169.000 und 190.000 Soldat:innen und Sicherheitskräfte an den Grenzen zur Ukraine zusammengezogen. Die aktuelle Schätzung enthält auch in Belarus stationierte Truppen, Ende Januar war man noch von rund 100.000 ausgegangen.
Ukraine18.02.2022Ukraine — 18.02.2022
Nach Angaben der OSZE nehmen die Verstöße gegen die Waffenruhe im Konfliktgebiet Donbas weiter zu. Für die Region Donezk seien 222, für die Region Luhansk 648 Verstöße gemeldet worden, heißt es in einer Mitteilung. Zuvor war davor gewarnt worden, Russland könnte einen Vorwand für einen Angriff auf die Ukraine inszenieren.
Ukraine18.02.2022Ukraine — 18.02.2022
Die Anführer der pro-russischen »Separatisten« rufen zu einer großangelegten Evakuierung von Zivilist:innen aus den besetzten Gebieten im Donbas nach Russland auf und behaupten, das ukrainische Militär plane einen Angriff auf die Gebiete. Der russische Präsident Wladimir Putin weist die Regierung in Moskau an, den Flüchtenden zu helfen.
Ukraine19.02.2022Ukraine — 19.02.2022
Auf der Münchner Sicherheitskonferenz hält Präsident Wolodymyr Selenskyj eine vielbeachtete Rede, in der er die anwesenden Staats- und Regierungschefs um mehr Unterstützung für die Ukraine bittet, Sicherheitsgarantien für sein Land fordert und zu präventiven Sanktionen gegen Russland aufruft.
Ukraine19.02.2022Ukraine — 19.02.2022
Die Anführer der pro-russischen »Separatisten« in den besetzten Gebieten Donezk und Luhansk ordnen eine Generalmobilmachung an. Zuvor hatten sie schon zur Evakuierung von Zivilist:innen aufgerufen, die aus den Gebieten in die russische Region Rostow gebracht werden.
Ukraine19.02.2022Ukraine — 19.02.2022
Das Auswärtige Amt verschärft seine Sicherheitshinweise für die Ukraine und ruft deutsche Staatsbürger:innen auf, das Land wegen der Kriegsgefahr »jetzt« zu verlassen.
Ukraine20.02.2022Ukraine — 20.02.2022
Das belarusische Verteidigungsministerium teilt mit, der belarusische Präsident Alexander Lukaschenko und sein russische Amtskollege Wladimir Putin hätten entschieden, das gemeinsame Militärmanöver in Belarus fortzusetzen. Als Begründung wird die Eskalation des Konflikts im Donbas angeführt.
Ukraine20.02.2022Ukraine — 20.02.2022
Die ukrainische Joint Forces Operation erklärt, Russland habe unter Verletzung der Minsker Vereinbarungen 134 Einheiten schweren militärischen Geräts in den besetzten Gebieten im Donbas stationiert, darunter Haubitzen und Mehrfachraketenwerfer.
Ukraine21.02.2022Ukraine — 21.02.2022
Der russische Präsident Wladimir Putin teilt seinem französischen Amtskollegen Emmanuel Macron und dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz telefonisch mit, dass er in Kürze die selbsternannten »Volksrepubliken« Donezk und Luhansk als unabhängige Staaten anerkennen wird, wobei er auf Berichte über eine ukrainische Aggression gegen die Gebiete verweist.
Ukraine21.02.2022Ukraine — 21.02.2022
Der russische Präsident Wladimir Putin erkennt, wie zuvor angekündigt, die selbsternannten »Volksrepubliken« Donezk und Luhansk als souveräne Staaten an. In einer live übertragenen Fernsehansprache bekräftigt er, die Ukraine sei ein unabdingbarer Teil der russischen Geschichte und Kultur, die »moderne Ukraine sei ganz und gar von Russland erschaffen« worden und sie habe nie eine »echte Staatlichkeit« gehabt. Im Anschluss an die Rede ist in der Übertragung zu sehen, wie Putin nach einem Antrag der pro-russischen »Separatisten« ein entsprechendes Dekret unterzeichnet.
Ukraine21.02.2022Ukraine — 21.02.2022
Der russische Präsident Wladimir Putin ordnet die Entsendung von Truppen in die selbsternannten »Volksrepubliken« Donezk und Luhansk an. Zuvor hatte er diese Gebiete als unabhängige Staaten anerkannt. Außerdem ordnet er die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu den Gebieten an.
Ukraine21.02.2022Ukraine — 21.02.2022
Mehrere Staaten regieren im Rahmen einer kurzfristig anberaumten Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats auf die Entsendung russischer Truppen in die Ukraine mit scharfer Kritik. Die US-Botschafterin bei der UN Linda Thomas-Greenfield bezeichnet den Schritt als eindeutige Grundlage für den Versuch, einen Vorwand für eine weitere Invasion in die Ukraine zu schaffen.
Ukraine22.02.2022Ukraine — 22.02.2022
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wendet sich in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache an sein Land, nachdem russische Truppen offiziell in die besetzten Gebiete im Donbas verlegt werden. »Wir sind dem friedlichen und diplomatischen Weg verpflichtet. […] Wir sind auf unserem Boden. Wir haben vor nichts und niemandem Angst, wir schulden niemandem etwas und wir werden niemandem etwas zugestehen«, sagt er in der Ansprache. »Es ist nicht Februar 2014, sondern Februar 2022. Es ist ein anderes Land, eine andere Armee, es gibt nur ein Ziel: Frieden.«
Ukraine22.02.2022Ukraine — 22.02.2022
Der Rat der Europäischen Union beschließt, der Ukraine 1,2 Milliarden Euro in Form von Notkrediten bereitzustellen, die angesichts der Sicherheitsbedrohung und des erheblichen Kapitalabflusses die Widerstandsfähigkeit der Ukraine stäken sollen.
Ukraine22.02.2022Ukraine — 22.02.2022
Der russische Präsident Wladimir Putin erklärt, dass die kürzlich von ihm als unabhängig anerkannten »Volksrepubliken« Donezk und Luhansk Anspruch auf die gesamten Oblaste Donezk und Luhansk erheben. Die besetzten Gebiete machen etwa ein Drittel der beiden ostukrainischen Oblaste aus.
Ukraine22.02.2022Ukraine — 22.02.2022
Der Föderationsrat Russlands stimmt auf einen Antrag des russischen Präsidenten hin einem Einsatz russischer Streitkräfte im Ausland zu. Der stellvertretende russische Verteidigungsminister Nikolaj Pankow erklärte den Beschluss mit der Eskalation der Lage im Donbass und der Notwendigkeit, die Einwohner der Region zu beschützen.
Ukraine22.02.2022Ukraine — 22.02.2022
Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz setzt als Reaktion auf die Anerkennung der selbsternannten »Volksrepubliken« Donezk und Luhansk durch Russland und die Entsendung russischer Truppen in das Gebiet das Zertifizierungsverfahren für die russische Gaspipeline »Nord Stream 2« aus. Der Bau der Pipeline ist seit September 2021 abgeschlossen.
Ukraine22.02.2022Ukraine — 22.02.2022
In Reaktion auf das russische Vorgehen gegen die Ukraine einigen sich die Außenminister:innen der EU-Staaten auf weitere Sanktionen gegen Russland, die unter anderem einen eingeschränkten Zugang für Russland zu den Kapital- und Finanzmärkten der EU sowie ein Handelsverbot für russische Staatsanleihen vorsehen. Die Maßnahmen betreffen außerdem 351 Mitglieder der russischen Staatsduma, die für die Verletzung des Völkerrechts und der territorialen Integrität der Ukraine gestimmt hätten, sowie 27 Personen und Einrichtungen, die eine Rolle bei der Bedrohung der territorialen Integrität der Ukraine spielten. Auch die USA und Kanada verhängen Sanktionen.
Ukraine23.02.2022Ukraine — 23.02.2022
Die Werchowna Rada stimmt mit großer Mehrheit für die Verhängung des Ausnahmezustands, der ab dem 24. Februar landesweit mit Ausnahme der Oblaste Donezk und Luhansk gelten wird. Die beiden ostukrainischen Oblaste haben aufgrund der seit 2014 andauernden teilweisen Besetzung durch Russland bereits einen besonderen Rechtsstatus.
Ukraine23.02.2022Ukraine — 23.02.2022
Vor dem Hintergrund der akuten Kriegsgefahr ordnet Präsident Wolodymyr Selenskyj die Teilmobilmachung von Reservist:innen an. Ab sofort werden 36.000 Reservist:innen für die Streitkräfte, 5.000 für die Nationalgarde und 5.000 für den Grenzschutzdienst einberufen.
Ukraine23.02.2022Ukraine — 23.02.2022
In einer erneuten Fernsehansprache wendet sich Präsident Wolodymyr Selenskyj an das russische Volk. »Wollen die Russen einen Krieg? Die Antwort hängt nur von Ihnen ab, Bürger der Russischen Förderation«, erklärt er in der Ansprache.
Ukraine23.02.2022Ukraine — 23.02.2022
Die Anführer der pro-russischen »Separatisten« in den besetzten Gebieten im Donbas bitten den russischen Präsidenten Wladimir Putin um militärischen Beistand. In einem von der russischen Nachrichtenagentur TASS veröffentlichten Schreiben fordern sie Unterstützung an, um sich der »ukrainischen Aggression« entgegenzustellen. Putin hatte zuvor ein Eingreifen in Aussicht gestellt, sollte er gefragt werden.
Ukraine24.02.2022Ukraine — 24.02.2022
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wendet sich einer Ansprache auf Russisch direkt an das russische Volk. Die Ukraine wolle nichts anderes als Frieden mit Russland, werde sich aber militärisch verteidigen, wenn Russland die Invasion weiter fortführt, so Selenskyj: »Wollen die Russen einen Krieg? Die Antwort hängt einzig von Euch ab, Bürger der Russischen Föderation«.
Ukraine24.02.2022Ukraine — 24.02.2022
Die internationale Staatengemeinschaft verurteilt den Angriff Russlands auf die Ukraine auf das Schärfste. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigt in einem Statement an, die EU werde Russland für sein Handeln zur Rechenschaft ziehen, die Ukraine unterstützen und alle Flüchtlinge aus der Ukraine aufnehmen. US-Präsident Joe Biden verurteilt den Angriff als »unprovoziert und ungerechtfertigt«. Die USA würden gemeinsam mit ihren Verbündeten mit »harten Sanktionen« reagieren. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz nennt den Akt einen eklatanten Bruch des Völkerrechts und fordert Russland auf, den Krieg sofort zu stoppen.
Ukraine24.02.2022Ukraine — 24.02.2022
Die NATO beruft als Reaktion auf den Einmarsch Russlands in die Ukraine eine Sondersitzung ein. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg gibt nach der Sitzung die Verstärkung der NATO-Streitkräfte zum Schutz der Bündnispartner im Osten bekannt. Auf Antrag der Militärführung wurden die Verteidigungspläne aktiviert. Stoltenberg bezeichnet den Einmarsch Russlands in die Ukraine als »brutalen kriegerischen Akt«. Russland habe den Frieden auf dem europäischen Kontinent zerstört.
Ukraine24.02.2022Ukraine — 24.02.2022
In einer nächtlichen Fernsehansprache verkündet der russische Präsident Wladimir Putin seine Entscheidung für eine »militärische Sonderoperation« in der Ukraine, die de facto eine Kriegserklärung ist. Er reagiere damit auf die Bitte der Anführer der selbsternannten »Volksrepubliken« Donezk und Luhansk um militärischen Beistand. Es gehe darum, die Ukraine zu »entmilitarisieren«, zu »entnazifizieren« und einen »Genozid« zu verhindern. Putin fordert das ukrainische Militär auf, die Waffen niederzulegen und droht allen, die sich in den russischen Einsatz einmischen, mit Konsequenzen, die sie »in ihrer Geschichte noch nie erlebt haben«.
Ukraine24.02.2022Ukraine — 24.02.2022
Unmittelbar nach der Erklärung des russischen Präsidenten über die »Sonderoperation« greift das russische Militär die Ukraine in einem Blitzangriff von Norden, Osten und Süden her an. In fünf ukrainische Regionen fallen die russischen Streitkräfte mit Panzern und anderen Militärfahrzeugen ein, berichtet der ukrainische Grenzschutz. In 12 weiteren Regionen, darunter auch Kyjiw, werden militärische, aber auch zivile Ziele wie z. B. Flughäfen, Kliniken und Wohngebäude, von Raketen getroffen. Die Zeitung Ukrainska Prawda berichtet, dass Russland vorhabe, die Hauptstadt Kyjiw einzunehmen und Präsident Selenskyj zu stürzen.
Ukraine24.02.2022Ukraine — 24.02.2022
Von Norden aus Belarus angreifend erlangen russische Truppen die Kontrolle über das Atomkraftwerk Tschernobyl, das nur wenige Kilometer von der ukrainisch-belarussischen Grenze und ca. 150 Kilometer nördlich der Hauptstadt Kyjiw liegt.
Ukraine24.02.2022Ukraine — 24.02.2022
Zeitgleich mit dem militärischen Einmarsch Russlands finden massive Cyberangriffe gegen ukrainische Banken und Regierungswebseiten statt, berichtet der Minister für Digitale Transformation, Mychajlo Fedorow.
Ukraine24.02.2022Ukraine — 24.02.2022
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ruft das Kriegsrecht aus. Das Parlament verhängt den Notstand im gesamten Land, zunächst für 30 Tage. Außerdem gibt das Parlament zusätzliche Mittel im Umfang von ca. 800 Millionen US-Dollar für Waffen und Verteidigung frei.
Ukraine24.02.2022Ukraine — 24.02.2022
Die Ukraine habe die diplomatischen Beziehungen zu Russland wegen der russischen Invasion offiziell abgebrochen, berichtet der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.
Ukraine24.02.2022Ukraine — 24.02.2022
Präsident Wolodymyr Selenskyj ordnet eine allgemeine Mobilmachung an. Verteidigungsminister Oleksij Resnikow fordert alle Ukrainer:innen, die in der Lage sind zu kämpfen, dazu auf, die Armee und die Territorialen Selbstverteidigungseinheiten zu unterstützen.
Ukraine25.02.2022Ukraine — 25.02.2022
Präsident Wolodymyr Selenskyj teilt mit, dass gestern, am ersten Tag des russischen Krieges in der Ukraine, mindestens 137 Ukrainer:innen ums Leben gekommen sind, 316 weitere Personen wurden verletzt. Es gibt teils heftige Gefechte bereits in Vororten von Kyjiw, im Norden bei Tschernihiw, im Osten bei Charkiw und im Süden bei Mykolajiw sowie in Dutzenden kleineren Städten und Ortschaften. Aus vielen Städten, darunter auch Kyjiw, wird von russischen Sabotage- und Spähtrupps berichtet.
Ukraine25.02.2022Ukraine — 25.02.2022
Der russische Präsident Wladimir Putin ruft die ukrainische Armee in einer Fernsehansprache dazu auf, sich gegen die ukrainische Regierung zu stellen und die Macht in Kiew zu übernehmen. Putin bezeichnet die ukrainische Regierung in seiner Rede als »Bande von Drogenabhängigen und Neonazis«.
Ukraine25.02.2022Ukraine — 25.02.2022
Die NATO-Staaten kommen anlässlich des Einmarsches Russlands in die Ukraine zu einem Sondergipfel zusammen. Im Anschluss verkündet NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg die Verlegung von Einheiten der schnellen Einsatztruppe NRF. Er betont, die Maßnahmen seien »präventiv, verhältnismäßig und nicht eskalierend«. Es ist das erste Mal, dass Teile der NRF im Zuge der Verteidigung des Bündnisgebiets verlegt werden.
Ukraine25.02.2022Ukraine — 25.02.2022
Das internationale Hacker-Kollektiv »Anonymous« erklärt Russland den Cyberkrieg. Zuvor hatte die ukrainische Regierung die ukrainische Cyber-Community um Unterstützung gebeten. »Anonymous« nennt den Einmarsch Russlands in die Ukraine einen Verstoß gegen das Völkerrecht. Kurze Zeit später sind mehrere staatliche Websites, darunter des Kremls, der Duma und des Verteidigungsministeriums, von Störungen betroffen.
Ukraine25.02.2022Ukraine — 25.02.2022
Ein Sprecher des ukrainischen Präsidenten teilt mit, dass die Ukraine zu Gesprächen mit Russland über die Beendigung des Krieges bereit sei, allerdings nicht wie von Russland vorgeschlagen in Minsk, wo Russland Teile seiner Angriffsarmee stationiert hat, sondern in Warschau.
Ukraine26.02.2022Ukraine — 26.02.2022
Das russische Militär sprengt einen von der Ukraine errichteten Staudamm, der seit der Krim-Annexion 2014 den Nord-Krim-Kanal vom Fluss Dnipro abgeschnitten hatte. Damit soll die Wasserversorgung der Krim wiederhergestellt worden sein, berichten staatliche russische Medien.
Ukraine26.02.2022Ukraine — 26.02.2022
Mychajlo Podoljak, außenpolitischer Berater von Präsident Selenskyj, teilt mit, dass die russische Armee bereits 3.500 Soldaten verloren und die Ukraine mindestens 200 russische Soldaten gefangengenommen habe. Russland bestätigt die Angaben nicht.
Ukraine26.02.2022Ukraine — 26.02.2022
Das Weiße Haus bittet den US-Kongress um die Freigabe von 6,4 Mrd. US-Dollar für die Ukraine, davon 2,9 Mrd. für humanitäre Zwecke und 3,5 Mrd. zur Verteidigung.
Ukraine26.02.2022Ukraine — 26.02.2022
Deutschland, Frankreich, die USA und andere Länder beschließen gemeinsam, russische Banken teilweise vom internationalen Zahlungsverkehrssystem SWIFT abzukoppeln, was Russland den internationalen Handel erschwert. Die Abkopplung vom SWIFT-System zählt zu den härtesten Sanktionsmaßnahmen und war daher lange umstritten, vor allem auch in Deutschland.
Ukraine26.02.2022Ukraine — 26.02.2022
Nachdem Deutschland lange Waffenlieferungen in die Ukraine verweigerte, erlaubt Berlin in einer Kehrtwende seiner bisherigen Rüstungspolitik, dass die Niederlande 400 Granatwerfer aus früheren deutschen Beständen an die Ukraine liefern dürfe.
Ukraine26.02.2022Ukraine — 26.02.2022
Das satellitengestützte mobile Internet-System »Starlink« von Elon Musk bietet nun auch in der Ukraine mobilen Internetzugang an. Mit gezielten Angriffen Russlands auf die Kommunikationsinfrastruktur war der Internetzugang in einigen Regionen der Ukraine eingeschränkt bzw. verhindert worden.
Ukraine26.02.2022Ukraine — 26.02.2022
Eine Resolution im UN-Sicherheitsrat gegen den Einmarsch Russlands in die Ukraine scheitert am Veto Russlands. China enthält sich bei der Abstimmung.
Ukraine26.02.2022Ukraine — 26.02.2022
Am dritten Tag des Krieges führt Russland die Invasion an allen Kriegsfronten unvermindert fort. Es gelingt jedoch weder die Hauptstadt Kyjiw, noch andere Großstädte, wie das hart umkämpfte Charkiw oder Sumy, einzunehmen.
Ukraine26.02.2022Ukraine — 26.02.2022
Die Staatliche Eisenbahngesellschaft der Ukraine, Ukrsalisnyzja, teilt mit, dass die ukrainische Armee alle Eisenbahnverbindungen nach Russland gekappt habe, um den Nachschub für das russische Militär abzuschneiden. Außerdem evakuiert Ukrsalisnyzja Tausende Menschen aus den Kriegsgebieten in Sonderzügen.
Ukraine27.02.2022Ukraine — 27.02.2022
Der russische Präsident Wladimir Putin versetzt die sogenannten »Abschreckungskräfte« des Landes in Alarmbereitschaft. Er begründet diesen Schritt mit »aggressiven Äußerungen« von NATO-Mitgliedsstaaten und die als Reaktion auf den Einmarsch Russlands in die Ukraine gegen sein Land verhängten Sanktionen. Die »Abschreckungskräfte« umfassen auch Atomwaffen.
Ukraine27.02.2022Ukraine — 27.02.2022
Bei einer Sondersitzung im Deutschen Bundestag leitet Bundeskanzler Olaf Scholz per Regierungserklärung eine »Zeitenwende« in der deutschen Außenpolitik ein und sichert der Ukraine Waffenlieferungen zu, die bisher stets abgelehnt wurden mit der Begründung, den Konflikt mit Russland nicht weiter aufheizen zu wollen. Auch soll Deutschland sich von russischen Energielieferungen unabhängiger machen, z. B. durch den Bau von Flüssiggasterminals.
Ukraine28.02.2022Ukraine — 28.02.2022
Die ersten Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland, die an der ukrainisch-belarussischen Grenze stattfinden, enden nach sechs Stunden ohne Durchbruch. Die Gespräche sollen in den kommenden Tagen fortgeführt werden.
Ukraine28.02.2022Ukraine — 28.02.2022
Karim Khan, Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag (ICC), gibt bekannt, mögliche Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit des russischen Krieges in der Ukraine zu untersuchen. Die Ukraine hat, wie auch Russland, das Römische Statut bisher nicht ratifiziert. Im Zusammenhang mit den Protesten auf dem Maidan, der Annexion der Krim und des Krieges im Donbas hat die Ukraine dem ICC 2014 jedoch die Zuständigkeit übertragen, wodurch der ICC berechtigt ist, Ermittlungen aufzunehmen.
Ukraine28.02.2022Ukraine — 28.02.2022
Das Threat Intelligence Center des US-Softwarekonzerns Microsoft teilt mit, dass es bereits einige Stunden vor dem Beginn der russischen Invasion einen Cyberangriff auf die zivile digitale Infrastruktur der Ukraine entdeckt habe, und das dieser Angriff vermutlich gegen die Genfer Konvention verstoße.
Ukraine28.02.2022Ukraine — 28.02.2022
Die Europäische Kommission und der Verband der europäischen Stromnetze einigen sich darauf, die Ukraine bereits in den kommenden Wochen an das einheitliche Stromnetz der EU (ENTSO-E) anzuschließen. Dieser Schritt, auf den die Ukraine seit 2017 hinarbeitet, war eigentlich für 2023 geplant, wird wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine nun jedoch vorgezogen. Im Zuge der Invasion hatte die Ukraine am 24. Februar ihr Stromnetz vom russischen Stromnetz abgekoppelt.
Ukraine28.02.2022Ukraine — 28.02.2022
Am fünften Tag der russischen Invasion treffen russische Raketen unter anderem Wohngebiete in Schytomyr und Tschernihiw; in einem Vorort von Kyjiw wird eine Geburtsklinik getroffen. Eine Rakete auf den Flughafen Schytomyr soll von belarussischem Territorium abgeschossen worden sein, so der Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee, Walerij Saluschnyj. In Charkiw werden Gebäude im historischen Stadtzentrum schwer beschädigt.
Ukraine28.02.2022Ukraine — 28.02.2022
Satellitenbilder der US-Firma Maxar Technologies zeigen, dass ein russischer Militärkonvoi von 64 Kilometern Länge sich von Norden her Richtung Kyjiw nähert.
Ukraine01.03.2022Ukraine — 01.03.2022
Das US-Verteidigungsministerium schätzt, dass Russland inzwischen 80 Prozent seiner für die Invasion bereitgestellten Truppen in die Ukraine geschickt habe. Allerdings stocke der Angriff und es gebe Meldungen über die niedrige Moral bei den russischen Einheiten. So berichtet das ukrainische Center for Defense Strategies unter Berufung auf Quellen aus dem russischen Militär, dass russische Marinesoldaten von der Krim sich geweigert haben sollen, an der Invasion der Ukraine teilzunehmen.
Ukraine01.03.2022Ukraine — 01.03.2022
Polen und die Ukraine eröffnen zwei neue Grenzübergänge, um die langen Wartezeiten an den überfüllten Grenzübergängen zu verringern, wo die Menschen teils länger als einen Tag auf den Grenzübertritt warten müssen. In den ersten sechs Tagen seit Kriegsausbruch sind laut UN-Angaben fast eine Millionen Menschen, überwiegend Frauen und Kinder, aus der Ukraine geflohen, der Großteil nach Polen.
Ukraine01.03.2022Ukraine — 01.03.2022
Im südukrainischen Cherson hat die russische Armee laut Angaben des Bürgermeisters weite Teile der Stadt bereits unter ihre Kontrolle gebracht, darunter den Bahnhof und den Hafen. Kritisch ist die Lage in Mariupol, wo infolge der Kämpfe und Raketenangriffe mehr als 100 Zivilisten in Krankenhäusern behandelt werden müssen, die Lebensmittelversorgung nicht sichergestellt sei und es zwischendurch keinen Strom gebe, berichtet der dortige Bürgermeister.
Ukraine01.03.2022Ukraine — 01.03.2022
Der ukrainische Gesundheitsminister Wiktor Ljaschko plant gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation WHO humanitäre Korridore in die besonders vom Krieg betroffenen Gebiete zu errichten, damit diese mit Medizin und Lebensmitteln versorgt werden können. Laut Ljaschko verweigern die russischen Besatzer die bisher privat erfolgten Hilfslieferungen.
Ukraine01.03.2022Ukraine — 01.03.2022
Der Internationale Währungsfonds IWF und die Weltbank geben in einem gemeinsamen Statement bekannt, ein Hilfspaket von 4,4 Mrd. US-Dollar für die Ukraine vorzubereiten. Davon will die Weltbank ab kommender Woche in mehreren Tranchen insgesamt 3 Mrd. US-Dollar zur Verfügung stellen und der IWF plant, sofern der Vorstand in einer Woche zustimmt, weitere 1,4 Mrd. US-Dollar bereitzustellen.
Ukraine02.03.2022Ukraine — 02.03.2022
Das Verteidigungsministerium der Russischen Föderation teilt erstmals Verluste des eigenen Militärs mit: Laut offiziellen Angaben sind bisher 498 russische Soldaten getötet worden, weitere 1.597 wurden verletzt. Laut Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums sind die russischen Verluste weitaus höher: etwa 5.840 russische Soldaten sollen bisher ums Leben gekommen sein.
Ukraine02.03.2022Ukraine — 02.03.2022
Die Menschenrechtsbeobachtungsmission der Vereinten Nationen in der Ukraine teilt mit, dass es seit Beginn der russischen Invasion 752 zivile Todesopfer gegeben habe. Vermutlich sei diese Zahl weitaus höher, da eine genaue Erfassung aufgrund der anhaltenden Kampfhandlungen schwierig sei.
Ukraine02.03.2022Ukraine — 02.03.2022
Die UN-Vollversammlung verurteilt mit großer Mehrheit den russischen Angriff auf die Ukraine. 141 Mitgliedsstaaten sprechen sich gegen den Krieg aus und fordern den Abzug russischer Truppen aus der Ukraine. 35 Länder, darunter China, enthalten sich. Nur fünf Länder, darunter Russland, Belarus und Syrien, stimmen dagegen.
Ukraine02.03.2022Ukraine — 02.03.2022
Russische Truppen bringen die Stadt Cherson im Süden der Ukraine unter ihre Kontrolle und besetzen das lokale Regierungsgebäude, berichtet der Bürgermeister der Stadt, Ihor Kolichajew. Auch im Umland der Hauptstadt Kyjiw gibt es heftige Gefechte, die Stadt bleibt jedoch weiterhin unter ukrainischer Kontrolle. In Kyjiw sind heftige Detonationen von Raketenangriffen zu hören. Im ostukrainischen Charkiw werden durch die russischen Angriffe mindestens drei Schulen zerstört. Ein ukrainisches Mitglied der OSZE-Sonderbeobachtermission in der Ukraine kommt bei einem weiteren Angriff in Charkiw ums Leben.
Ukraine03.03.2022Ukraine — 03.03.2022
Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag leitet eine Untersuchung möglicher Kriegsverbrechen in der Ukraine ein. Die Ermittlung umfasst den Zeitraum seit 2013 und schließt auch die Zeit seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar 2022 mit ein. Das Gericht befasst sich mit möglichen Verbrechen aller Konfliktparteien.
Ukraine03.03.2022Ukraine — 03.03.2022
In der Oblast Brest in Belarus treffen sich die ukrainische und die russische Delegation zur zweiten Gesprächsrunde seit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine am 24. Februar 2022. Die Kriegsparteien einigen sich nicht auf eine Waffenruhe, jedoch auf die Schaffung humanitärer Korridore zur Evakuierung aus besonders umkämpften Gebieten. Ein weiteres Treffen soll »in kürzester Zeit« stattfinden, so der Vertreter der ukrainischen Delegation, Mychajlo Podoljak.
Ukraine03.03.2022Ukraine — 03.03.2022
Russische Streitkräfte beschießen in der Nacht das größte Kernkraftwerk Europas nahe der südukrainischen Stadt Saporischschja. Ein Feuer, das durch den Beschuss ausbricht, wird am frühen Morgen wieder gelöscht. Die Internationale Atomenergiebehörde registriert keine erhöhte Strahlung. Zuvor waren russische Panzer und Infanterie in die Stadt Enerhodar neben dem Kraftwerk eingedrungen. Der Bürgermeister der Stadt, Dmytro Orlow, berichtet außerdem von heftigen Kämpfen zwischen russischen und ukrainischen Soldaten in der Region. Auch aus den Regionen Sumy und Tschernihiw werden heftige Gefechte gemeldet, wobei die Stadt Ochtyrka, in der knapp 50.000 Einwohner:innen leben, von der Versorgung mit Wasser, Heizung und Strom abgeschnitten wurde.
Ukraine03.03.2022Ukraine — 03.03.2022
Laut dem US-Verteidigungsministerium befinden sich bereits 90 Prozent der von Russland für die Invasion eingeplanten Einheiten in der Ukraine. »Russland bewege sich auf sein ultimatives Ziel zu, die Übernahme von Kyjiw und des gesamten Landes«, so Regierungssprecherin Jen Psaki.
Ukraine03.03.2022Ukraine — 03.03.2022
In einer Pressekonferenz für ausländische Medien bittet Präsident Wolodymyr Selenskyj die NATO, den Luftraum über der Ukraine zu schließen, und fordert: »Wenn ihr nicht die Kraft habt, den Himmel zu schließen, dann gebt uns Flugzeuge.« Am gleichen Tag ruft auch der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba in einem Appell auf dem Kurznachrichtendienst Twitter dazu auf, der Ukraine Flugzeuge zur Verteidigung gegen die russischen Angriffe bereitzustellen: »Wie können Sie schlafen, wenn Bomben auf ukrainische Kinder in Mariupol, Cherson, Charkiw und in anderen Städten fallen?«
Ukraine03.03.2022Ukraine — 03.03.2022
Die EU will der Ukraine weitere 1,2 Milliarden Euro zur Verfügung stellen, kündigt der Vizepräsident der Europäischen Kommission, Valdis Dombrovskis, an. Bereits im März sollen mindestens 600 Millionen Euro bereitgestellt werden.
Ukraine03.03.2022Ukraine — 03.03.2022
US-Präsident Joe Biden fordert den US-Kongress auf, 10 Milliarden US-Dollar für die Ukraine zu bewilligen. Das Geld soll die sich abzeichnende humanitäre Krise bewältigen und die Verteidigungskapazitäten der Ukraine stärken, berichtet die Washington Post.
Ukraine04.03.2022Ukraine — 04.03.2022
Der Bürgermeister von Mariupol, Wadym Bojtschenko, bittet um Hilfe und fordert einen humanitären Korridor. Die Stadt sei eingekesselt und von Heizung, Wasser und Strom abgeschnitten, den Menschen gehen die Lebensmittel und die Medikamente aus, so Bojtschenko: »Wir werden hier zerstört«.
Ukraine04.03.2022Ukraine — 04.03.2022
Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisiert die ablehnende Haltung der NATO, eine Flugverbotszone in der Ukraine einzurichten. Die NATO verweigert diese mit der Begründung, dies könnte das Verteidigungsbündnis in den Krieg hineinziehen.
Ukraine04.03.2022Ukraine — 04.03.2022
Der UN-Menschenrechtsrat beschließt, Menschenrechtsverletzungen in der Ukraine zu untersuchen. So berichten z. B. die ukrainischen Streitkräfte, dass Russland in der Stadt Pokrowsk im Gebiet Donezk Streumunition eingesetzt haben soll. Der Einsatz von Streubomben gegen Zivilisten stellt ein Kriegsverbrechen dar. Der Kreml dementiert den Einsatz von Streumunition. In der Stadt Butscha bei Kyjiw sollen russische Soldaten gezielt ein Auto mit Zivilisten beschossen haben. Dabei wurden zwei Insassen getötet, darunter eine 17-jährige Schülerin, vier weitere wurden verletzt.
Ukraine05.03.2022Ukraine — 05.03.2022
Eine geplante Evakuierung der Zivilbevölkerung aus der Stadt Mariupol wird abgebrochen, da Russland die Stadt und die angrenzenden Gebiete beschießt. Der von der russischen Armee eingekesselten Stadt droht eine humanitäre Katastrophe. In der heftig beschossenen Stadt sollen sich ukrainischen Angaben zufolge noch ca. 400.000 Menschen aufhalten, die nicht fliehen können.
Ukraine05.03.2022Ukraine — 05.03.2022
Laut Angaben der ukrainischen Nationalgarde haben sich seit Kriegsbeginn 100.000 Ukrainer:innen den Territorialen Verteidigungseinheiten angeschlossen.
Ukraine05.03.2022Ukraine — 05.03.2022
Die ukrainische Armee übernimmt wieder die volle Kontrolle über die südukrainische Stadt Mykolajiw, berichtet der Gouverneur der Region, Witalij Kim.
Ukraine05.03.2022Ukraine — 05.03.2022
Laut Berichten des Wall Street Journals überlegen Polen und die USA, dass Polen der Ukraine Kampfjets zur Verfügung stellt und im Gegenzug amerikanische F-16-Kampfjets erhält.
Ukraine05.03.2022Ukraine — 05.03.2022
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen teilt mit, dass die »Flüchtlinge aus der Ukraine unsere Solidarität und Unterstützung verdienen, und das gilt auch für die Länder, die sie aufnehmen«. Die EU stellt 500 Mio. Euro für die Flüchtlingshilfe bereit. Der US-Außenminister Anthony Blinken erklärt bei seinem Besuch in Polen, dass die USA zusätzliche humanitäre Hilfe im Umfang von 2,75 Mrd. US-Dollar zur Verfügung stellen werden und damit auch die Länder unterstützt werden sollen, die Geflüchtete aus der Ukraine aufnehmen.
Ukraine06.03.2022Ukraine — 06.03.2022
Einem hochrangigen US-Verteidigungsbeamten zufolge hat Russland bereits 600 Raketen auf die Ukraine abgefeuert und 95 Prozent seiner für die Invasion bereitgestellten Truppen in der Ukraine stationiert. Die Kämpfe in und um Cherson, Mykolajiw, Kiew, Mariupol, Tschernihiw und Charkiw dauern an. Die russischen Vorstöße sollen aufgrund des starken ukrainischen Widerstands jedoch erheblich verlangsamt worden sein, so der US-Militär. Auch der britische Geheimdienst berichtet, dass Russland in den letzten zwei Tagen keine nennenswerten Gewinne erzielt habe.
Ukraine06.03.2022Ukraine — 06.03.2022
In Irpin bei Kyjiw sollen 8 Zivilist:innen bei der Evakuierung aus der Stadt erschossen worden sein, darunter zwei Kinder, berichtet der Bürgermeister der Stadt, Oleksandr Markuschin.
Ukraine07.03.2022Ukraine — 07.03.2022
Der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde teilt mit, dass in Charkiw eine nukleare Forschungseinrichtung beschossen worden sei. Es sei jedoch keine Strahlung ausgetreten.
Ukraine07.03.2022Ukraine — 07.03.2022
Der ukrainische Minister für Infrastruktur, Oleksandr Kubrakow, berichtet, dass die bisherigen Kriegsschäden der ukrainischen Verkehrsinfrastruktur sich auf 10 Milliarden Dollar belaufen. Er schätzt, dass die meisten Schäden innerhalb eines Jahres behoben werden können, die komplexesten in »höchstens zwei Jahren«.
Ukraine07.03.2022Ukraine — 07.03.2022
Der Internationale Gerichtshof in Den Haag hält eine erste Anhörung im Fall »Die Ukraine gegen die Russische Föderation«. Die Ukraine hatte am 26. Februar, zwei Tage nach Beginn der russischen Invasion, ein Verfahren auf Grundlage der »Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes« beantragt. Russland lehnt eine Teilnahme am Verfahren ab.
Ukraine07.03.2022Ukraine — 07.03.2022
Die dritte Gesprächsrunde zwischen der Ukraine und Russland endet ergebnislos, die Parteien einigen sich auf weitere Gespräche.
Ukraine07.03.2022Ukraine — 07.03.2022
Laut Angaben des US-Militärs soll Russland nun nahezu 100 Prozent der zuvor an den Grenzen zur Ukraine stationierten Truppen im Einsatz in der Ukraine haben.
Ukraine08.03.2022Ukraine — 08.03.2022
Per Videokonferenz hält Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Rede vor dem britischen Parlament und sagt: »Wir werden nicht aufgeben und wir werden nicht verlieren«. Er fordert vom Parlament weitere Sanktionsmaßnahmen gegen Russland und die Einrichtung einer Flugverbotszone.
Ukraine08.03.2022Ukraine — 08.03.2022
Der Gouverneur der Region Sumy, Dmytro Schywyzkyj, teilt mit, dass 5.000 Menschen aus der Stadt Sumy in die Region Poltawa evakuiert werden konnten. Für den nächsten Tag sei ein weiterer humanitärer Korridor zur Evakuierung geplant. In der Nacht gab es schwere Luftangriffe auf die Stadt, wobei 22 Menschen getötet wurden, darunter drei Kinder, so Schywyzkyj.
Ukraine08.03.2022Ukraine — 08.03.2022
Nach Angaben von Gesundheitsminister Wiktor Ljaschko hat das russische Militär 61 ukrainische Krankenhäuser angegriffen und dabei Gebäude und medizinische Ausrüstung zerstört.
Ukraine09.03.2022Ukraine — 09.03.2022
Laut ukrainischen Angaben hat Russland seit Beginn des Krieges in der Ukraine vor zwei Wochen bereits 56 Flugzeuge und 82 Helikopter verloren. Angaben über eigene Verluste werden nicht gemacht.
Ukraine09.03.2022Ukraine — 09.03.2022
In der ukrainischen Hafenstadt Mariupol, die von der russischen Armee belagert wird, wird bei einem Luftangriff eine Entbindungsklinik getroffen. Mindestens drei Menschen sterben, 17 werden verletzt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Russland daraufhin Völkermord vor: »Der Abwurf einer Bombe auf ein Entbindungskrankenhaus ist der ultimative Beweis dafür, dass es sich um einen Genozid an den Ukrainern handelt«.
Ukraine09.03.2022Ukraine — 09.03.2022
UNICEF berichtet, dass seit Ausbruch des Krieges mehr als eine Million Kinder die Ukraine verlassen haben. Laut UN sind in der Ukraine bisher mehr als 500 Zivilisten ums Leben gekommen, darunter 37 Kinder. Die tatsächlichen Opferzahlen seien vermutlich weitaus höher, so die UN.
Ukraine09.03.2022Ukraine — 09.03.2022
Der Internationale Währungsfonds bewilligt der Ukraine eine Notfinanzierung von 1,4 Mrd. US-Dollar. Die Mittel sollen den dringenden Finanzierungsbedarf decken und die wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges abmildern.
Ukraine09.03.2022Ukraine — 09.03.2022
Das US-Repräsentantenhaus verabschiedet ein Haushaltsgesetz, das 13,6 Milliarden US-Dollar Hilfen für die Ukraine bereitstellt. Die Mitglieder des US-Repräsentantenhauses haben damit die ursprünglich von US-Präsident Joe Biden geforderten 10 Mrd. US-Dollar Soforthilfe für die Ukraine sogar noch aufgestockt. Das US-Verteidigungsministerium erhält 6,5 Mrd. US-Dollar für militärische Unterstützung der Ukraine, weitere 6,6 Mrd. US-Dollar werden für humanitäre und wirtschaftliche Hilfen bereitgestellt.
Ukraine09.03.2022Ukraine — 09.03.2022
Das französische Außenministerium teilt mit, der Ukraine und ihren Nachbarstaaten 100 Millionen Euro und 100 Tonnen an Hilfsgütern zur Verfügung zu stellen, um die vom Krieg in der Ukraine betroffenen Menschen zu unterstützen.
Ukraine09.03.2022Ukraine — 09.03.2022
Im türkischen Antalya treffen der ukrainische Außenminister, Dmytro Kuleba, und sein russischer Amtskollege, Dmitri Lawrow, erstmals zu hochrangigen Gesprächen seit Russlands Angriff auf die Ukraine zusammen. Die Türkei, die zu beiden Staaten enge Beziehungen unterhält, hatte sich zuvor als Vermittler angeboten. Das Treffen endet ergebnislos, weil nach Angaben Kulebas Russland keinen Frieden wolle, sondern eine Kapitulation der Ukraine.
Ukraine09.03.2022Ukraine — 09.03.2022
In einem Interview mit der Wochenzeitung »Die Zeit« teilt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mit, dass er die nuklearen Drohungen des russischen Präsidenten Wladimir Putins für einen Bluff hält: »Ich denke, die Drohung mit einem Atomkrieg ist ein Bluff. Es ist eine Sache, ein Mörder zu sein. Ein Selbstmörder ist eine andere Sache. Jeder Einsatz von Atomwaffen bedeutet das Ende für alle Beteiligten – nicht nur für die Person, die sie benutzt. Putins Drohung zeigt vielmehr eine Schwäche. Man droht mit Atomwaffen nur dann, wenn alles andere nicht funktioniert.«
Ukraine09.03.2022Ukraine — 09.03.2022
Präsident Wolodymyr Selenskyj teil der BILD mit, dass der Krieg nur durch direkte Gespräche zwischen ihm und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin beendet werden könne. Aktuell gebe es jedoch, trotz mehrfacher Aufforderung von Selenskyj, keine direkten Gespräche mit Putin.
Ukraine09.03.2022Ukraine — 09.03.2022
Der Stabschef des ukrainischen Präsidenten, Andrij Jermak, teilt mit, dass die Ukraine eine Website (https://humanrights.gov.ua/) bereitgestellt habe, wo Menschenrechtsverstöße und Kriegsverbrechen durch die russische Armee dokumentiert würden. Die gesammelten Informationen sollen dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte und dem Internationalen Gerichtshof als Beweismittel zur Verfügung gestellt werden.
Ukraine09.03.2022Ukraine — 09.03.2022
Die USA lehnen das Angebot Polens zur Lieferung von Kampfflugzeugen an die Ukraine ab. Polen hatte angeboten, seine MiG-29-Kampfjets auf einen US-Stützpunkt in Deutschland zu verlegen, von wo aus sie der ukrainischen Luftwaffe übergeben werden sollten. Im Gegenzug sollte Polen amerikanische Kampfjets erhalten. Das US-Verteidigungsministerium ist jedoch der Auffassung, dass dieser Schritt von Russland als eskalierend angesehen werden könnte.
Ukraine09.03.2022Ukraine — 09.03.2022
Britische und US-amerikanische Geheimdienste befürchten, dass Russland in der Ukraine chemische oder biologische Waffen einsetzen könnte. Russland wirft der Ukraine vor, an solchen Waffen zu arbeiten.
Ukraine10.03.2022Ukraine — 10.03.2022
Aus mehreren Gebieten der Ukraine wird gemeldet, dass russische Militärangehörige gezielt Zivilisten beschossen haben sollen. So soll in Makariw in der Kyjiwer Oblast ein Auto mit zwei Insassen beschossen worden sein, die beide ums Leben kamen. In dem Dorf Dariwka in der Region Cherson soll ebenfalls ein Auto beschossen worden sein, wodurch das Auto in Flammen aufging und die Fahrerin verbannte.
Ukraine10.03.2022Ukraine — 10.03.2022
Die USA lehnen die Lieferung des Patriot-Luftabwehrsystems an die Ukraine ab. Zu deren Nutzung würden US-Soldaten benötigt, deren Teilnahme am Kriegsgeschehen die US-Regierung jedoch strikt ablehnt.
Ukraine10.03.2022Ukraine — 10.03.2022
Bei einem Treffen in Brüssel verurteilen die Staats- und Regierungschefs der EU das »unsägliche Leid«, das Russland über die Ukraine gebracht hat und erklären, dass sie »die Ukraine nicht allein lassen werden«. Die EU-Bestrebungen der Ukraine werden zwar anerkannt, einen schnellen EU-Beitritt des Landes, wie von der Ukraine gefordert, werde es jedoch nicht geben, heißt es in der gemeinsamen Abschlusserklärung.
Ukraine10.03.2022Ukraine — 10.03.2022
In der südukrainischen Hafenstadt Mariupol verschärft sich die humanitäre Katastrophe: Den sechsten Tag infolge konnten keine humanitären Hilfsgüter in die belagerte Stadt gebracht werden, wie Bürgermeister Wadym Bojtschenko berichtet. Auch die Evakuierung der Zivilbevölkerung ist aufgrund des anhaltenden Beschusses erneut gescheitert.
Ukraine10.03.2022Ukraine — 10.03.2022
Der 64 km lange russische Militärkonvoi in der Nähe von Kyjiw hat sich nach neuesten Satellitenbildern weitgehend aufgelöst. Teile des Konvois sollen sich in Wäldern neu positioniert haben, andere wurden in Wohngebieten gesichtet. Am 28. Februar waren Satellitenbilder aufgetaucht, die den riesigen Konvoi zeigten, wie er sich von Norden her in Richtung der Hauptstadt Kyjiw zubewegte.
Ukraine10.03.2022Ukraine — 10.03.2022
Die russische Armee hat seit Beginn des Krieges mehr als 280 Schulen beschossen, erklärt der ukrainische Minister für Bildung und Wissenschaft, Serhij Schkarlet.
Ukraine10.03.2022Ukraine — 10.03.2022
Laut Iryna Wereschtschuk, Ministerin für die Wiedereingliederung der temporär besetzten Gebiete, konnten innerhalb der letzten zwei Tage mehr als 80.000 Zivilisten aus den Oblasten Sumy und Kiew evakuiert werden. Aus Sumy und den benachbarten Orten Trostjanez und Krasnopillja konnten 60.000 Menschen evakuiert werden, aus Butscha, Hostomel, Irpin und Worschel bei Kyjiw 20.000 Menschen. Die Kyjiwer Vororte zählen aktuell zu den am stärksten umkämpften Gebieten in der Ukraine. Die Hauptstadt Kyjiw soll nach Angaben des Bürgermeisters Witalij Klytschko seit Kriegsausbruch mehr als die Hälfte der Bevölkerung verlassen haben.
Ukraine11.03.2022Ukraine — 11.03.2022
Nach Angaben lokaler Behörden werden die Städte Dnipro sowie die Flughäfen in der Nähe von Iwano-Frankiwsk und Luzk in der Westukraine bei russischen Luftangriffen getroffen. Aus Charkiw und Mykolajiw werden Angriffe auf Wohngebiete gemeldet.
Ukraine11.03.2022Ukraine — 11.03.2022
Die humanitäre Lage in Mariupol spitzt sich zu. Laut dem Bürgermeister Wadym Bojtschenko können Hilfslieferungen die Stadt nicht erreichen und die Einrichtung von Fluchtkorridoren scheitert aufgrund fortwährenden Beschusses.
Ukraine11.03.2022Ukraine — 11.03.2022
Das Ministerkabinett richtet eine Koordinierungsstelle für den Umgang mit russischen Kriegsgefangenen ein, um ein korrektes Vorgehen bei den Kriegsgefangenen sicherzustellen.
Ukraine11.03.2022Ukraine — 11.03.2022
Auf einem EU-Gipfel einigen sich die Staats- und Regierungschefs auf weitere 500 Millionen Euro an Militärhilfen für die Ukraine, nachdem schon Ende Februar ein erstes Paket über die gleiche Summe bewilligt worden war.
Ukraine11.03.2022Ukraine — 11.03.2022
Der Direktor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) Rafael Mariano Grossi teilt mit, ein ukrainisches Team habe mit der Reparatur der beschädigten Stromleitung bei dem ehemaligen Atomkraftwerk Tschernobyl begonnen, das derzeit von der Stromversorgung abgeschnitten ist.
Ukraine12.03.2022Ukraine — 12.03.2022
In einer Videobotschaft fordert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Freilassung des Bürgermeisters von Melitopol Iwan Fedorow, der am Vortrag mutmaßlich von russischen Besatzer:innen entführt worden war.
Ukraine12.03.2022Ukraine — 12.03.2022
Mit der Unterzeichnung eines Memorandums billigt US-Präsident Joe Biden die Freigabe weiterer 200 Millionen US-Dollar für Waffenlieferungen an die Ukraine. Bereits Ende Februar hatte Biden Militärhilfen im Umfang von 350 Millionen US-Dollar freigegeben.
Ukraine13.03.2022Ukraine — 13.03.2022
Nach Angaben lokaler Behörden werden bei russischen Angriffen ein Ausbildungsstützpunkt, der etwa 20 Kilometer von der polnischen Grenze in der Nähe von Lwiw liegt, sowie den zweiten Tag in Folge der Luftwaffenstützpunkt in Iwano-Frankiwsk beschossen.
Ukraine13.03.2022Ukraine — 13.03.2022
Laut Angaben des Stadtrats steigt die Zahl der zivilen Todesopfer in der von russischen Truppen belagerten Hafenstadt Mariupol auf 2.187. Etwa 400.000 Zivilist:innen sitzen noch in der Stadt fest, während ihre Evakuierung über Fluchtkorridore blockiert wird.
Ukraine14.03.2022Ukraine — 14.03.2022
Der Gouverneur der Region Sumy, Dmytro Schywyzkyj, teilt mit, dass Einwohner:innen von Trostjanez von russischen Soldat:innen in vorgetäuschte Fluchtkorridore gebracht, ihrer Handys entledigt und als menschliche Schutzschilde missbraucht werden.
Ukraine14.03.2022Ukraine — 14.03.2022
Die Stadt Charkiw wird von russischer Seite mit Artillerie beschossen, dort sind laut Bürgermeister Ihor Terechow schon mehr als 600 Häuser, Schulen und medizinische Einrichtungen beschädigt oder zerstört worden.
Ukraine14.03.2022Ukraine — 14.03.2022
Laut einer Umfrage der »European Business Association« haben 42 Prozent der Kleinunternehmen in der Ukraine den Betrieb vollständig, 31 Prozent vorübergehend eingestellt. Außerdem beabsichtigen laut der Umfrage etwa 51 Prozent der Befragten, die staatliche Finanzhilfe über 6.500 UAH (ca. 200 Euro) zu beantragen.
Ukraine14.03.2022Ukraine — 14.03.2022
Die EU-Mitgliedsstaaten einigen sich auf ein neues Sanktionspaket gegen Russland, das unter anderem Sanktionen gegen den russischen Oligarchen Roman Abramowitsch und ein Exportverbot für Luxusgüter umfasst.
Ukraine15.03.2022Ukraine — 15.03.2022
Bei mehreren Angriffen auf die Hauptstadt Kyjiw von russischer Seite werden unter anderem ein Wohngebäude in dem zentralen Stadtteil Podil getroffen sowie die Fassade der Metrostation Lukjaniwska beschädigt. Auch in den Vororten Irpin, Hostomel und Butscha gibt es weitere Angriffe, in der Oblast Odesa wird die Küste von russischen Kriegsschiffen aus beschossen.
Ukraine15.03.2022Ukraine — 15.03.2022
Die Regierungschefs von Polen, Tschechien und Slowenien reisen mit dem Zug nach Kyjiw, um dort den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sowie Premierminister Denys Schmyhal zu treffen und ein Zeichen der Solidarität mit der Ukraine zu setzen.
Ukraine15.03.2022Ukraine — 15.03.2022
Auf Initiative von Präsident Wolodymyr Selenskyj verlängert das ukrainische Parlament das Kriegsrecht um einen Monat bis zum 25. April 2022.
Ukraine15.03.2022Ukraine — 15.03.2022
Laut dem Gouverneur der Oblast Donezk Pawlo Kyrylenko dringen russische Truppen in ein Krankenhaus in Mariupol ein und nehmen Patient:innen sowie medizinisches Personal als Geiseln.
Ukraine15.03.2022Ukraine — 15.03.2022
Präsident Wolodymyr Selenskyj äußert sich vor Vertretern der »Joint Expeditionary Force« ernüchtert über die Perspektive eines NATO-Beitritts, der in der Ukraine ein Verfassungsziel ist: »Jahrelang haben wir von offenen Türen gehört, aber jetzt haben wir auch gehört, dass wir dort nicht eintreten dürfen, und das müssen wir einsehen.«
Ukraine15.03.2022Ukraine — 15.03.2022
Laut Angaben des stellvertretenden Leiters des ukrainischen Präsidentenamtes, Kyrylo Tymoschenko, verlassen etwa 20.000 Zivilist:innen in Privatautos die Hafenstadt Mariupol über einen Fluchtkorridor. Bisher waren größere Evakuierungen aus der von russischen Truppen belagerten Stadt gescheitert.
Ukraine16.03.2022Ukraine — 16.03.2022
Nach Angaben des ukrainischen Außenministeriums wird von russischer Seite ein Theater in Mariupol bombardiert, in dem mehrere hundert Zivilist:innen Schutz gesucht hatten. Satellitenbilder zeigen, dass das russische Wort für »Kinder« auf den Vorplatz geschrieben worden war.
Ukraine16.03.2022Ukraine — 16.03.2022
Der Bürgermeister von Melitopol Iwan Fedorow wird gegen neun kriegsgefangene russische Soldat:innen getauscht. Der Bürgermeister war einige Tage zuvor von russischen Besatzer:innen entführt und festgehalten worden.
Ukraine16.03.2022Ukraine — 16.03.2022
Nach einer per Video übertragenden Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor dem US-Kongress, in der er für die Einrichtung einer Flugverbotszone plädiert, sichert US-Präsident Joe Biden der Ukraine weitere Militärhilfen in Höhe von 800 Millionen US-Dollar zu und nennt den russischen Präsidenten Wladimir Putin einen »Kriegsverbrecher«.
Ukraine16.03.2022Ukraine — 16.03.2022
Der internationale Gerichtshof in Den Haag ordnet an, dass Russland den Krieg gegen die Ukraine sofort beenden muss, und gibt damit einer Dringlichkeitsklage der Ukraine statt.
Ukraine17.03.2022Ukraine — 17.03.2022
Nach einer per Video übertragenen Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor dem Deutschen Bundestag, in der er Deutschland eine Mitschuld an Verzögerungen bei der NATO- und EU-Integration gibt und sich mit den Worten »reißen Sie die Mauer nieder« direkt an den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz wendet, sichert dieser in einer Pressekonferenz der Ukraine weitere Unterstützung zu.
Ukraine18.03.2022Ukraine — 18.03.2022
Das Koordinationsbüro für Humanitäre Angelegenheiten der Vereinten Nationen teilt mit, dass ein erster Konvoi mit Hilfsgütern für die Versorgung von etwa 35.000 Menschen die Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine erreicht hat.
Ukraine18.03.2022Ukraine — 18.03.2022
Laut Angaben des Bürgermeisters von Lwiw, Andrij Sadowyj, wird eine Flugzeugwerkstatt in der Nähe der Stadt von mehreren Raketen getroffen. Der stellvertretende Bürgermeister von Mariupol, Serhij Orlow, teilt mit, dass das Stahlwerk »Asowstal« durch Luftangriffe zerstört worden sei. Bei russischen Angriffen auf Kyjiw, Charkiw, Mariupol, Tschernihiw, Mykolajiw und weitere Städte werden zahlreiche Zivilist:innen getötet und verletzt.
Ukraine19.03.2022Ukraine — 19.03.2022
Ein Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums erklärt, Russland habe eine Hyperschallrakete eingesetzt und damit ein unterirdisches Munitionslager in der Region Iwano-Frankiwsk zerstört.
Ukraine19.03.2022Ukraine — 19.03.2022
Nach Angaben der Stadtverwaltung von Berdjansk stoppen russische Truppen einen Konvoi zur Evakuierung von Menschen aus Mariupol.
Ukraine19.03.2022Ukraine — 19.03.2022
Die Nationale Agentur für Korruptionsprävention erstellt eine Datenbank mit potenziellen Kollaborateuren im Krieg gegen Russland, darunter Beamte, die russische Propaganda verbreiten und die Verteidigungsfähigkeit und Souveränität der Ukraine untergraben.
Ukraine19.03.2022Ukraine — 19.03.2022
Laut Schätzung des ukrainischen Finanzministers Serhij Martschenko ist die ukrainische Wirtschaft seit Beginn des Krieges um ein Drittel geschrumpft, was er an den sinkenden Steuereinnahmen festmacht.
Ukraine20.03.2022Ukraine — 20.03.2022
Nach Angaben der Stadtverwaltung bombardieren russische Streitkräfte eine Kunstschule in Mariupol, in der mehrere hundert Menschen Zuflucht gesucht haben. In der Nähe der nordwestlichen Stadt Riwne wird ein Truppenübungsplatz beschossen.
Ukraine20.03.2022Ukraine — 20.03.2022
Die Ukraine lehnt die russische Forderung nach Aufgabe der Stadt Mariupol ab. In einem Schreiben des russischen Verteidigungsministeriums vom 20. März 2022 heißt es, dass Russland nur dann einen humanitären Korridor einrichten werde, wenn Mariupol kapituliert; die Ukraine fordert die sofortige Einrichtung eines solchen Korridors.
Ukraine21.03.2022Ukraine — 21.03.2022
Die Ukraine beschuldigt Russland, Kinder aus dem besetzten Donbas zu entführen. Nach Angaben des ukrainischen Außenministeriums seien 2.389 Kinder illegal nach Russland verschleppt worden.
Ukraine21.03.2022Ukraine — 21.03.2022
Bei einem Bombenangriff in Charkiw wird der 96-jährige Holocaust-Überlebende Boris Romantschenko getötet.
Ukraine22.03.2022Ukraine — 22.03.2022
Nach Regierungsangaben kapern die russischen Besatzer:innen einen Konvoi, der zur Evakuierung von Menschen aus Mariupol unterwegs gewesen sei, und nehmen Mitarbeiter:innen des Katastrophenschutzes sowie Fahrer:innen gefangen.
Ukraine23.03.2022Ukraine — 23.03.2022
Die USA werfen Russland offiziell Kriegsverbrechen in der Ukraine vor. Es gebe »zahlreiche glaubwürdige Berichte über wahllose Angriffe« auf Zivilist:innen, auf Wohnhäuser, Schulen und Krankenhäuser, heißt es in einer Erklärung des US-Außenministers Antony Blinken.
Ukraine23.03.2022Ukraine — 23.03.2022
Laut Angaben des Bürgermeisters von Irpin, Oleksandr Markuschkin, setzen die russischen Streitkräfte in den Kyjiwer Vororten Irpin und Hostomel Phosphorbomben ein. Der Einsatz solcher Waffen gegen Zivilist:innen ist nach der Genfer Konvention verboten. Aus Charkiw und Mariupol werden weitere schwere Angriffe gemeldet. Laut dem Bürgermeister von Melitopol, Iwan Fedorow, missbrauchen russische Streitkräfte die Einwohner:innen seiner Stadt als lebende Schutzschilde.
Ukraine23.03.2022Ukraine — 23.03.2022
Der ukrainische Oligarch Rinat Achmetow erklärt gegenüber dem Wall Street Journal, dass seine Metallwerke »Asowstal« und »Iljitsch«, die vorübergehend geschlossen sind, unter russischer Besatzung nicht mehr in Betrieb gehen werden.
Ukraine24.03.2022Ukraine — 24.03.2022
Bei einem NATO-Sondergipfel bittet der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der per Video zugeschaltet ist, um die Freigabe von einem Prozent der bündniseigenen Kampfjets und Panzer. Die NATO beschließt, ihre Truppen an der Ostflanke angesichts der russischen Invasion in der Ukraine massiv aufzustocken und warnt Russland davor, Chemiewaffen einzusetzen.
Ukraine24.03.2022Ukraine — 24.03.2022
Nach eigenen Angaben zerstören ukrainische Streitkräfte im Hafen von Berdjansk das russische Landungsschiff »Orsk«.
Ukraine24.03.2022Ukraine — 24.03.2022
Der stellvertretenden Premierministerin Iryna Wereschtschuk zufolge wurden zehn russische gegen zehn ukrainische Kriegsgefangene ausgetauscht, wobei es sich um den »ersten echten Austausch von Kriegsgefangenen« seit Beginn des Krieges gehandelt habe.
Ukraine24.03.2022Ukraine — 24.03.2022
Der Gouverneur der Oblast Charkiw, Oleh Synjehubow, teilt mit, dass russische Streitkräfte die Innenstadt von Charkiw mit vom Schwarzen Meer aus abgefeuerten Raketen angreifen. Seinen Angaben zufolge ist Charkiw täglich Ziel zahlreicher Angriffe.
Ukraine25.03.2022Ukraine — 25.03.2022
Laut eigenen Angaben gewinnen die ukrainischen Streitkräfte die Kontrolle über die Gebiete nordöstlich von Kyjiw zurück, von wo sich Einheiten der russischen Truppen nach einem beobachteten Verlust von mehr als der Hälfte ihrer Soldaten hinter die russische Grenze zurückgezogen haben.
Ukraine25.03.2022Ukraine — 25.03.2022
Aus Augenzeugenberichten geht hervor, dass bei dem Angriff russischer Truppen auf ein Theater in Mariupol etwa 300 Menschen getötet worden sein könnten, wie es in einer Erklärung des Stadtrats von Mariupol heißt. Zuvor hatte der Stadtrat einen Hilferuf veröffentlicht, da die Einwohner:innen zu verhungern drohen. Nach Angaben der Leiterin der UN-Beobachtungsmission für Menschenrechte legen Satellitenbilder die Existenz von Massengräbern in der belagerten Stadt nahe.
Ukraine25.03.2022Ukraine — 25.03.2022
Nach Polizeiangaben werden bei einem russischen Angriff auf eine medizinische Einrichtung in Charkiw sieben Menschen verletzt, vier von ihnen sterben. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählt in einer Erklärung mindestens 70 russische Angriffe auf Krankenhäuser, Krankenwägen und Ärzte seit Beginn des russischen Krieges in der Ukraine.
Ukraine25.03.2022Ukraine — 25.03.2022
Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums zielen russische Streitkräfte mit Raketen auf das Gebiet des Luftwaffenkommandos in der zentralwestlichen Stadt Winnyzja, wobei mehrere Gebäude beschädigt werden. In Charkiw wird nach Angaben des Gouverneurs der Oblast, Oleh Synjehubow, der Flughafen beschossen.
Ukraine26.03.2022Ukraine — 26.03.2022
In einer Videokonferenz mit dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda zeigt sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj enttäuscht darüber, dass, entgegen ihrer erklärten Bereitschaft, einige osteuropäische Länder, darunter auch Polen, Flugzeuge aus sowjetischer Produktion noch immer nicht an die Ukraine übergeben hätten.

Die Chronik der Länder-Analysen

Die Chronik enthält die Originaleinträge aus den jeweiligen Ausgaben der Länder-Analysen. Sie erfasst damit Russland seit 2003 (zusätzlich gibt es eine Kurzchronik für die Sowjetunion ab 1964 bzw. Russland ab 1992), Polen und die Ukraine seit 2006, die zentralasiatischen Staaten seit 2008 und Belarus seit 2011. Die Chronikeinträge wurden jeweils zeitnah erstellt und basieren ausschließlich auf im Internet zugänglichen Quellen.

Die Umschrift von Eigennamen aus nicht-lateinischen Schriftsystemen folgt den Regeln des Duden. Dabei werden die jeweiligen nationalen Schreibweisen bevorzugt (etwa Aljaksandr Lukaschenka auf Belarussisch statt Aleksandr Lukaschenko auf Russisch oder Alexander Lukaschenko als eingedeutschte Version). Ausnahmen werden gemacht, wenn die Originalschreibweise von den in der deutsche Presse vorkommenden Schreibweisen abweicht (etwa Duschanbe statt in offizieller Lateinschrift Dusanbe).


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