Analyse Von Lilija Schewzowa
In Russland hat sich das Putin-System als bürokratisch-autoritäres Regime konsolidiert. Allerdings könnten die Bestrebungen des Machtzentrums, die Lenkbarkeit von Staat und Gesellschaft durch Überzentralisierung zu erhöhen, früher oder später zum gegenteiligen Resultat führen: es wird zu einer Zunahme spontaner Prozesse kommen, zu wachsendem Kontrollverlust und steigender Verantwortungslosigkeit. Im Wirtschaftsbereich sind die vor 2003 begonnenen Reformen nicht fortgeführt worden. Die günstige Lage wurde nicht dazu genutzt, die Wirtschaft zu reformieren, die so weiter von Rohstoff exporten abhängig ist. In der Gesellschaft wächst das Protestpotential und in der Außenpolitik stößt die pragmatisch begründete Zusammenarbeit angesichts wachsender Interessenkonflikte an ihre Grenzen. (…)
Zum Artikel Analyse Von Pekka Sutela
Die globale Wirtschaftskrise beeinflusst Russland, wie viele andere Länder auch, über drei Kanäle. Erstens schränkt der Preissturz bei wichtigen Exportprodukten, vor allem bei Öl, die Einnahmen der Wirtschaft spürbar ein. Die Kapitalbeschaffung auf internationalen Märkten wird dadurch erschwert. Die schwache internationale Nachfrage verringert das Exportvolumen im Falle Russlands jedoch nicht besonders kräftig. Zweitens verringert sich im Zuge des stark abgeschwächten Rubels und der nachlassenden Nachfrage das Importvolumen. (…)
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