Sanktionen und Außenwirtschaft

Analysen zum Themenkomplex:

(alle Beiträge sind über den Link unten oder die Spalte links unter „Zum Beitrag“ direkt zugänglich)

Die Wirtschaft der »Festung Russland« – kurzfristig erfolgreich im Corona- und Sanktionsumfeld, langfristig mehr Stagnation und Sanktionen

Gunter Deuber (Raiffeisen Bank International AG, Wien) 24.06.2021

„In den Jahren 2020 und 2021 konnte Russland »taktische« wirtschaftspolitische Erfolge verbuchen. Gesamtwirtschaftlich wurde die COVID-19-Krise gut abgefedert, nicht zuletzt durch eine erstmal sehr expansive Fiskalpolitik. Zudem wurde die jüngste Verschärfung der US-Sanktionen an den Finanzmärkten gut verdaut; die »Festung Russland« war gut vorbereitet. Solche taktischen Erfolge dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass wichtige Gründe für die (Einkommens-)Stagnation der letzten Jahre auch das Wirtschaftswachstum in den kommenden Jahren dämpfeffn werden.“

https://www.laender-analysen.de/russland-analysen/404/die-wirtschaft-der-festung-russland-erfolgreich-aber-langfristig-mehr-stagnation-und-sanktionen/

Die wirtschaftlichen Folgen autoritärer Politik

Michael Rochlitz (Universität Bremen) 08.06.2021

„Anstatt die Notwendigkeit eines politischen Wandels ins Auge zu fassen, hat der Kreml auf die neue Herausforderung seit Anfang dieses Jahres mit massiver Repression reagiert. Mittlerweile befinden sich fast alle Mitglieder der neuen Opposition entweder im Gefängnis, unter Hausarrest oder mussten das Land verlassen. Durch die Unterdrückung jeglicher Form von Opposition wird es wohl bald kaum noch möglich sein, Wahlen in Russland von den Wahlen in der ehemaligen Sowjetunion zu unterscheiden. Wenn sich die Politik der letzten Jahre fortsetzt, wird dies wohl auch das Schicksal der russischen Wirtschaft werden.“

https://www.laender-analysen.de/russland-analysen/403/die-wirtschaftlichen-folgen-autoritaerer-politik/

Russischer Banken- und Finanzmarkt im Sanktionskorsett. Die Finanzsektorsanktionen der EU und der USA zeitigen heftigere Auswirkungen als antizipiert

Gunter Deuber (Raiffeisen Bank International AG, Wien) 07.11.2014

„Die Intention der EU/US-Sanktionen im Banken- und Finanzsektor war es, den Druck auf Russland langsam, graduell und planmäßig zu erhöhen. Aktuell ist zu beobachten, dass die kurzfristigen unmittelbaren Sanktionsfolgen im Banken- und Finanzsektor heftiger sind, als von vielen antizipiert. Nahezu die ganze Wirtschaft Russlands ist von der internationalen (Re-)Finanzierung abgeschnitten, US-Dollar werden gehortet und der Rubel hat heftig an Außenwert verloren. Auch der Druck auf die Devisen- und Fiskalreserven hat sich bereits merklich erhöht. Im aktuellen Sanktionskorsett könnte Russland noch 18–24 Monate agieren, ohne dass größere Probleme auftreten. Daher hoffen viele russische und westliche Wirtschaftstreibende im Moment noch auf eine Entspannung in den kommenden 12–18 Monaten. Allerdings werden auch zunehmend Überlegungen über Implikationen eines Szenarios ohne Deeskalation angestellt; hier gäbe es substanzielle Risiken für Russland und für Unternehmen, die auf dem russischen Markt engagiert sind. Prinzipiell gilt: Die internationale finanzielle Verflechtung Russlands passt nicht zu einer isolationistischen Politik; diese (wirtschafts-)politische Einstellung gewinnt aber an Einfluss und daher wäre es vorschnell, eine weitere Eskalation als prinzipiell undenkbar abzutun.“

https://www.laender-analysen.de/russland-analysen/285/russischer-banken-und-finanzmarkt-im-sanktionskorsett-die-finanzsektorsanktionen-der-eu-und-der-usa-zeitigen-heftigere-auswirk/

Die Russlandsanktionen. Ihre Konzeption, ihre Wirkung und ihre Funktion innerhalb der Russlandpolitik

Roland Götz (Wiltingen) 07.11.2014

„Die Russlandsanktionen haben erneut demonstriert, dass Sanktionen auf das Verhalten autoritär geführter Staaten nur geringen Einfluss ausüben können. Jedoch erfüllten sie ihre Rolle, die Werte des Westens zu demonstrieren. Sie werden in Reaktion auf eine Kooperation Russlands in der Ukrainefrage schrittweise zurück genommen werden, verbleiben aber im Rahmen einer neu konzipierten Russlandpolitik als Reserve. Ihre Intensität ist durch Rücksichtnahme auf realpolitische Interessen begrenzt.“

https://www.laender-analysen.de/russland-analysen/285/die-russlandsanktionen-ihre-konzeption-ihre-wirkung-und-ihre-funktion-innerhalb-der-russlandpolitik/

Was geschieht mit dem Rubel?

Philip Hanson (Chatham House, London) 13.03.2015

„Der russische Rubel ist gegenüber anderen Währungen dramatisch gefallen. In diesem Beitrag werden die Gründe für diesen Fall und dessen wichtigste Folgen beschrieben. Auch die kurzfristigen Aussichten sollen umrissen werden. Es besteht eine Vielfalt von Gründen und Folgen des Kursverfalls des Rubel, doch ragt die kausale Kette »Ölpreis – Wechselkurs – Inflationsrate« heraus. Der Rubel wird sich stabilisieren.“

https://www.laender-analysen.de/russland-analysen/292/was-geschieht-mit-dem-rubel/

Das Damoklesschwert weitreichender Wirtschaftssanktionen gegen Russland

Gunter Deuber (Raiffeisen Bank International AG, Wien) 06.06.2014

„Die gegenwärtige geopolitische Konfrontation zwischen Russland und den führenden westlichen Industrienationen, in erster Linie mit den USA, hat bereits merkliche Auswirkungen auf die russische Wirtschaft. Auch wenn die bisherigen Wirtschaftssanktionen eher symbolischer Natur sind, ist schon auf der aktuellen – zweiten – Eskalationsstufe 2014 mit einer milden Rezession und 2015 nur mit sehr bescheidenem Wachstum zu rechnen. Diese Prognose ist im Vergleich zu Projektionen einiger anderer Institutionen – etwa der russischen Notenbank oder des Internationalen Währungsfonds, die beide 2014 noch leichtes Wachstum erwarten – verhältnismäßig pessimistisch. Aber die Sanktionen treffen die russische Wirtschaft in einer sehr schwachen Verfassung, die Effekte auf die Finanzierungsbedingungen auf dem nationalen und internationalen Finanzmarkt sind erheblich, und es wurde zudem viel Vertrauenskapital zerstört. Mögliche langfristige ökonomische Konsequenzen der aktuellen Situation und einer denkbaren weiteren Verschärfung der Sanktionen – eventuell vorangetrieben von den USA – sind derzeit noch nicht komplett abzusehen, aber keinesfalls gering zu schätzen. Dies gilt vor allem in Bezug auf die Modernisierung und Umgestaltung bzw. das langfristige potentielle Wachstum der russischen Volkswirtschaft.“

https://www.laender-analysen.de/russland-analysen/278/das-damoklesschwert-weitreichender-wirtschaftssanktionen-gegen-russland/

Lesetipps / Bibliographie

Zum Weiterlesen

Analyse

Die Wirtschaft der »Festung Russland« – kurzfristig erfolgreich im Corona- und Sanktionsumfeld, langfristig mehr Stagnation und Sanktionen

Von Gunter Deuber
In den Jahren 2020 und 2021 konnte Russland »taktische« wirtschaftspolitische Erfolge verbuchen. Gesamtwirtschaftlich wurde die COVID-19-Krise gut abgefedert, nicht zuletzt durch eine erstmal sehr expansive Fiskalpolitik. Zudem wurde die jüngste Verschärfung der US-Sanktionen an den Finanzmärkten gut verdaut; die »Festung Russland« war gut vorbereitet. Solche taktischen Erfolge dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass wichtige Gründe für die (Einkommens-)Stagnation der letzten Jahre auch das Wirtschaftswachstum in den kommenden Jahren dämpfen werden.
Zum Artikel

Logo FSO
Logo DGO
Logo ZOIS
Logo DPI
Logo IAMO
Logo IOS