Russland und die Außenwelt

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Artikel

Antirevolutionäre Revolutionserinnerungspolitik: Russlands Regime und der Geist der Revolution

Von Il’ja Kalinin
Russlands Führung steht im Jahr 2017 vor einer Herausforderung: Sie muss Erinnerung an die Oktoberrevolution in ein Geschichtsbild verpacken, das Revolutionen als solche ablehnt. Ihre zentrale Botschaft lautet: Versöhnung. Doch es geht nicht um den Bürgerkrieg 1917–1920. Die Vergangenheit ist nur vorgeschoben. Es geht darum, jede Form von Kritik am heutigen Regime als Bedrohung des gesellschaftlichen Friedens zu diffamieren und mit dem Stigma zerstörerischer revolutionärer Tätigkeit zu belegen. (…)
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Analyse

»Neoeurasismus« und Antiamerikanismus als Grundbestandteile des außenpolitischen Denkens in Russland

Von Andreas Umland
Die jüngste antiwestliche Aggressivität Russlands gründet unter anderem auf einer Koordinatenverschiebung im innerrussischen politischen Diskurs, welcher immer stärker von einer Denkschule bzw. Intellektuellenbewegung beeinfl usst wird, die sich selbst häufi g als »neoeurasisch« defi niert. Zwischen den verschiedenen Spielarten des »Neoeurasismus« existieren erhebliche weltanschauliche Unterschiede, wobei ein rabiater Antiamerikanismus das vereinigende Element bildet. Oft dient der demonstrative Rückgriff auf den klassischen Eurasismus der russischen Emigration der Zwischenkriegszeit rechtsradikalen Intellektuellen als Deckmantel für eine Infi ltrierung des postsowjetischen Denkens mit neorassistischen, okkultistischen und faschistischen Ideen. Der Führer der so genannten Internationalen Eurasischen Bewegung, Alexander Dugin, ist trotz seiner früheren Apologetik des »Dritten Reiches« heute zu einem angesehenen Kommentator aktuellpolitischer Ereignisse und anerkannten politischen Philosophen aufgestiegen. (…)
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