Gelenkte Demokratie – gelenkte Medien. Beobachtungen im russischen Wahlkampf

Von Cornelia Rabitz

Zusammenfassung
»Media Sapiens. Erzählung über die dritte Frist« (Media Sapiens. Powest o tretjem sroke) lautet der Titel eines Bestsellers, der derzeit in Russland für Gesprächsstoff sorgt. Sein Autor, Sergej Minajew, hat ein zynisches, ja geradezu nihilistisches Buch geschrieben über schmutzige PR-Tricks, gekaufte Journalisten und monströse Lügen im Dienste der Politik. Der Untertitel die »dritte Frist« ist bewusst gewählt und legt den Analogieschluss zu einer dritten Amtszeit von Wladimir Putin nahe – in welcher Position und welcher Konstellation auch immer. Das Buch ist so ziemlich die einzige Publikation, die, zumindest in interessierten Kreisen, im russischen Wahlkampf öffentliche Aufmerksamkeit erfährt. Es ist auch in anderer Hinsicht bemerkenswert: Es ist streitlustig, es polarisiert, es erzeugt Meinung. All dies kann man von den russischen Medien fünf Wochen vor der Duma-Wahl nun wahrlich nicht behaupten.

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Analyse

Weblogs in Russland

Von Beate Apelt
Die Anzahl von Blogs im russischsprachigen Internet ist in den letzten Jahren exponentiell gewachsen und wird bald die Grenze von 3 Millionen überschreiten. Bedingt durch die ungleichmäßig gute Versorgung mit Internetanschlüssen ist das Bloggen ein großstädtisches Phänomen und verbreitet vor allem unter jungen und gebildeten Teilen der Bevölkerung. Es ist Teil des Lifestyle wie auch Ort der politischen Mobilisierung. Der Staat reagiert sowohl mit Versuchen der Kontrolle also auch mit der Eröff nung eigener Blogs.
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