Nuklearer Frost – Russland und die USA am Rande nuklearen Wettrüstens

Von Gerhard Mangott

Zusammenfassung
Die Pläne der USA, in Polen und Tschechien Komponenten der Ballistic Missile Defence zu installieren, haben scharfe Reaktionen der russischen Verteidigungseliten ausgelöst. Angesichts der russischen Unterlegenheit im Bereich der operativen nuklearen Sprengköpfe und der Trägerraketen, sieht Russland in der US-Initative eine mittelfristige Aushöhlung der nuklearen Abschreckungslogik. Die militärische Rivalität könnte zu einem völligen Zusammenbruch der vertraglichen Rüstungskontrolle zwischen den USA und Russland führen.

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Analyse

Russland und die USA: Was kommt nach Sprengköpfen und Ideologien?

Von Fjodor Lukjanow
Der Amtsantritt von Barack Obama hat die Atmosphäre in den Beziehungen zwischen Russland und den USA entspannt, die im Herbst 2008 auf das niedrigste Niveau seit einem Vierteljahrhundert abgesunken waren. Der Beginn der Verhandlungen über einen neuen Vertrag zur Begrenzung der strategischen Atomwaffen, die Einigung über Afghanistan, die Entscheidung Washingtons, die Raketenabwehr in Mitteleuropa nicht aufzustellen sowie eine Annäherung in der Frage des Iran geben Anlass zu Optimismus. Allerdings ist noch immer kein neues Modell für die Kooperation von Moskau und Washington geschaffen worden, das den Realien des 21. Jahrhunderts entspricht und nicht nur ein Echo des Kalten Krieges ist. Zwei Themen, die die Parameter der Beziehungen zwischen Russland und den USA einst bestimmten – nukleare Parität und ideologische Konfrontation – haben ihre frühere Bedeutung verloren. Heute sind beide Mächte daran interessiert, ihre Prioritäten in Hinblick auf regionale Konflikte in Eurasien aufeinander abzustimmen. (…)
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