Der Kampf gegen die Korruption: Gibt es noch Platz für NGOs?

Von Diana Schmidt

Zusammenfassung
Schleppende Fortschritte bei der Korruptionsbekämpfung in Russland sind nicht nur durch den schieren Umfang der Korruption an sich und der Unfähigkeit des Staates, dagegen vorzugehen, bedingt. Fortschritt auf diesem Gebiet wird durch die erzwungene Transformation der Beziehungen zwischen Staat, Zivilgesellschaft und Gebern weiter verlangsamt. Während die Bündnisse und Finanzströme zwischen ausländischen Gebern und russischen NGOs jetzt staatlicher Kontrolle unterliegen, sind am Schnittpunkt von internationalen, russischen und lokalen Maßnahmen zur Korruptionsbekämpfungen neue Spannungen entstanden. Dazu gehören Konfl ikte darüber, wer sich wie bei der Ergreifung von Maßnahmen in diesem Bereich und bei der Verbreitung von Informationen über die russische Korruption profi liert. Solche Spaltungen sind am ausgeprägtesten in Moskau zu beobachten, sollten aber in Hinblick auf überregionale und internationale Kooperation nicht vernachlässigt werden.

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Analyse

Tadschikische Arbeitsmigration in Russland – Akteure, Entwicklungen, Interessen

Von Felicia Scheliga
Arbeitsmigranten spielen auch nach der Weltwirtschaftskrise eine wichtige Rolle im wirtschaftlichen Leben vieler russischer Großstädte. Der vorliegende Artikel benennt die drängendsten Probleme der zentralasiatischen Arbeitsmigration in Russland. Er betrachtet dazu beispielhaft tadschikische Arbeitsmigranten als Mitglieder informeller Gemeinschaften, die sich gegenseitig beistehen und unterstützen. Er zeigt, durch welche Vielzahl an privaten, gesellschaftlichen und staatlichen Akteuren ihre Situation außerdem mitgestaltet oder beeinträchtigt wird – etwa durch Vermittlungsagenturen, Unternehmerverbände und Rechtsschutzorgane –, und fragt nach deren Interessen und Einflussmöglichkeiten.
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Analyse

Bauernproteste gegen Landraub und Korruption im Kubangebiet

Von Hans Schmidt
In Russland fand Ende August 2016 eine Protestaktion von Kleinbauern (der »Traktorenmarsch«) statt. Berichten der Zeitung »Kommersant« zufolge startete am 21. August in der Region Krasnodar eine Kolonne aus 17 Traktoren und 8 PKWs mit 50 Kleinbauern an Bord einen Protestmarsch Richtung Moskau. Auf diese Weise wollten die Beteiligten den russischen Präsidenten Wladimir Putin auf ihre Probleme aufmerksam machen und eine Audienz bei ihm erreichen. Der Hauptgrund für die Unzufriedenheit der Teilnehmer der Protestaktion waren wiederholte Fälle von Landraub und Korruption bei den lokalen Behörden der Region. (…)
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