Das Schwarze Mal für Journalisten

Von Grigori Pasko

Zusammenfassung
Grigori Pasko ist ehemaliger russischer Marineoffi zier und Militärjournalist für die Zeitung „Bojewaja wachta“ (Gefechtswache). 1993 fi lmte er, wie ein russischer Marinetanker radioaktive Abfälle und Munition im Japanischen Meer verklappte. Er berichtete auch über die Bedrohung für die Umwelt, die von der veralteten russischen Pazifi kfl otte und ihren Atom-U-Booten ausgeht. 1997 verhaftete ihn der FSB und beschuldigte ihn, die Absicht zu haben, geheime Informationen an einen ausländischen Journalisten weiterzugeben. Pasko verbrachte 20 Monate in Untersuchungshaft und wurde dann freigesprochen. Daraufhin eröff nete die Staatsanwaltschaft das Verfahren erneut und beschuldigte ihn dieses Mal des Amtsmissbrauches. Er wurde zu vier Jahren Haft in einem Arbeitslager verurteilt. Im Jahre 2002 lehnte er eine Begnadigung durch den Präsidenten ab, da er dazu seine Schuld hätte eingestehen müssen. Er saß zwei Drittel seiner Strafe ab und wurde dann auf Bewährung entlassen. Alle außer einer der Anklagen wegen Verrat wurden fallengelassen.

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Analyse

Die Lage der Massenmedien in Russland

Von Robert W. Orttung
Seit dem Amtsantritt von Präsident Wladimir Putin wird die Pressefreiheit systematisch eingeschränkt. Nachdem die Regierung 2003 die Kontrolle über die größten landesweiten Fernsehsender übernahm, hat sie jetzt auch die wichtigsten nicht-staatlichen Zeitungen übernommen. Letztendlich werden Putins erklärte Bemühungen, den russischen Staat zu stärken und die Wirtschaft anzukurbeln dadurch, dass kritische Stimmen zum Schweigen gebracht werden, untergraben.
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Artikel

Antirevolutionäre Revolutionserinnerungspolitik: Russlands Regime und der Geist der Revolution

Von Il’ja Kalinin
Russlands Führung steht im Jahr 2017 vor einer Herausforderung: Sie muss Erinnerung an die Oktoberrevolution in ein Geschichtsbild verpacken, das Revolutionen als solche ablehnt. Ihre zentrale Botschaft lautet: Versöhnung. Doch es geht nicht um den Bürgerkrieg 1917–1920. Die Vergangenheit ist nur vorgeschoben. Es geht darum, jede Form von Kritik am heutigen Regime als Bedrohung des gesellschaftlichen Friedens zu diffamieren und mit dem Stigma zerstörerischer revolutionärer Tätigkeit zu belegen. (…)
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