Zum Antisemitismus in Polen unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg. Zwei Bücher zu einer aktuellen Debatte

Von Karol Sauerland

Zusammenfassung
Im Januar dieses Jahres erschienen zu gleicher Zeit zwei Bücher, die vom Antisemitismus in Polen unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg handeln: Strach. Antysemityzm tuż po wojnie. Historia moralnej zapaści (Angst. Antisemitismus gleich nach dem Krieg. Geschichte eines moralischen Verfalls) von Jan Tomasz Gross und Po Zagładzie. Stosunki polsko-żydowskie 1944–1947 (Nach dem Holocaust. Polnisch-jüdische Beziehungen 1944–1947) von Marek Jan Chodakiewicz. Beide Autoren lehren in den USA, beider Muttersprache ist Polnisch. Aber beide verfolgen unterschiedliche Ziele. Mit diesen Publikationen wird in Polen eine Debatte fortgesetzt, die bereits 1987 mit einem Text von Jan Błoński in der katholischen Wochenzeitung »Tygodnik Powszechny« (Allgemeines Wochenblatt) begann und u.a. mit dem Buch Sąsiedzi (Nachbarn) von Jan Tomasz Gross im Jahr 2000 kontrovers und öffentlichkeitswirksam fortgesetzt wurde.

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Lesetipps / Bibliographie

  • Chodakiewicz, Marek Jan, Po Zagładzie. Stosunki polsko-żydowskie 1944–1947, Warszawa 2008.
  • Gądek, Mariusz (Hrsg.), Wokół Strachu. Dyskusja o książce Jana T. Grossa, Kraków 2008.
  • Gross, Jan Tomasz, Strach. Antysemityzm tuż po wojnie. Historia moralnej zapaści, Kraków 2008.

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