Herausforderungen und Konsolidierung der ukrainischen Gewerkschaftsbewegung

Von Lyudmyla Volynets

Zusammenfassung
Seit 1991 befindet sich die ukrainische Gewerkschaftsbewegung in einem Prozess der Konsolidierung. Trotz unterschiedlicher struktureller und ideologischer Ausprägungen der Gewerkschaften werden diese durchgängig als eher schwach bezeichnet. So pauschal ist diese Behauptung nicht ganz richtig, da die verschiedenen Gewerkschaften (die ehemals sozialistischen und die unabhängigen) unterschiedlich auf die Herausforderungen reagieren. Obwohl Letztere zahlenmäßig klein sind, ist ihre Kampfkraft höher. Gleichzeitig verläuft der Reformprozess bei den ehemals sozialistischen Gewerkschaften sehr schleppend.

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Analyse

Wirtschaftskrise ohne Arbeiterproteste. Zur Rolle von Gewerkschaften bei Arbeiterprotesten

Von Mihai Varga
Tausende Studenten protestierten im Oktober 2010 gegen die Sparmaßnahmen der ukrainischen Regierung und im Winter des vorigen Jahres besetzten Kleinunternehmer Kiews Hauptplatz, um sich der Steuerpolitik Serhij Tihipkos zu widersetzen. Arbeiterproteste blieben aber aus, zumindest auf nationaler Ebene: Die größte Gruppe von Bürgern, die von den Sparmaßnahmen der Regierung betroffen war, protestierte nicht, und das trotz eines – im europäischen Vergleich – hohen gewerkschaftlichen Organisationsgrades. In diesem Artikel analysiere ich die Rolle des größten Gewerkschaftsbundes in der Ukraine, der Föderation der Ukrainischen Gewerkschaften (FPU). Ich argumentiere, dass die geringe Einmischung der Arbeiter in die Politik vor allem dieser Gewerkschaft geschuldet ist. Die Gewerkschaft schafft es, die Arbeiter durch selektive Sozialleistungen zu demobilisieren, und sie erschwert die Verbreitung alternativer Gewerkschaften. (…)
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Analyse

Die Fußball-Europameisterschaft 2012 in der Ukraine: zwischen Sport und Politik

Von Tetiana Katsbert
Zwei Jahre nach der Vergabe der Fußball-Europameisterschaft (EURO 2012) an Polen und die Ukraine wird sichtbar, dass die ukrainischen Probleme bei der Vorbereitung noch nicht gelöst sind und das Staatsverwaltungssystem auf verschiedenen Ebenen betreffen, wie etwa Finanzplanung, Auftragsvergabe, Zeitmanagement, Informationskontrolle. Zentrales Problem bei der Vorbereitung ist, dass die Planung nicht dem Nationalinteresse, sondern Privatinteressen folgt. Im Folgenden wird die politische, wirtschaftliche und soziale Dimension der EURO 2012 näher betrachtet und ein Überblick über die existierenden Probleme und Herausforderungen gegeben.
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