Die Ukraine ist für Russland eher Belarus als Polen

Von Susan Stewart

Zusammenfassung
Seit Viktor Janukowitsch im Februar 2010 zum ukrainischen Präsidenten gewählt wurde, haben sich die russisch-ukrainischen Beziehungen stark intensiviert. Dabei ist Russlands Ansatz gegenüber der Ukraine durch bestimmte Muster seines Verhaltens im postsowjetischen Raum gekennzeichnet. Dieses Verhalten basiert auf einem hegemonialen Verständnis, laut dem Russland anderen Ländern seine Bedingungen auferlegt. Von daher sind die russischen Initiativen bezüglich der Ukraine nicht gleichzusetzen mit kooperativen Zügen in der neueren russischen Politik gegenüber anderen europäischen Staaten.

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Analyse

Das Feindbild Westen im Russland von heute

Von Susan Stewart
In den letzten Jahren wird in Russland wieder stärker ein Feindbild »Westen« propagiert. Das Feindbild wird von oben lanciert, findet in der russischen Gesellschaft aber starke Resonanz. Es bezieht sich vor allem auf die USA und ist eng mit einem positiven Selbstbild Russlands verbunden, das offiziell verbreitet wird. Das Feindbild erfüllt hauptsächlich eine innenpolitische Funktion, sendet aber auch Signale an externe Akteure und beeinflusst ihre Haltung Russland gegenüber.
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Analyse

»Neoeurasismus« und Antiamerikanismus als Grundbestandteile des außenpolitischen Denkens in Russland

Von Andreas Umland
Die jüngste antiwestliche Aggressivität Russlands gründet unter anderem auf einer Koordinatenverschiebung im innerrussischen politischen Diskurs, welcher immer stärker von einer Denkschule bzw. Intellektuellenbewegung beeinfl usst wird, die sich selbst häufi g als »neoeurasisch« defi niert. Zwischen den verschiedenen Spielarten des »Neoeurasismus« existieren erhebliche weltanschauliche Unterschiede, wobei ein rabiater Antiamerikanismus das vereinigende Element bildet. Oft dient der demonstrative Rückgriff auf den klassischen Eurasismus der russischen Emigration der Zwischenkriegszeit rechtsradikalen Intellektuellen als Deckmantel für eine Infi ltrierung des postsowjetischen Denkens mit neorassistischen, okkultistischen und faschistischen Ideen. Der Führer der so genannten Internationalen Eurasischen Bewegung, Alexander Dugin, ist trotz seiner früheren Apologetik des »Dritten Reiches« heute zu einem angesehenen Kommentator aktuellpolitischer Ereignisse und anerkannten politischen Philosophen aufgestiegen. (…)
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